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Die Känguru-Chroniken – eine Hörbuch-Rezension

  • Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling gibt's auch als Lesung auf CD.
  • Foto: CD-Cover
  • hochgeladen von Michael S.

Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling umfassen auf CD 37 Kapitel. Ich-Autor Kling trifft in einzelnen, teils aufeinander aufbauenden Episoden auf ein flapsiges kommunistisches Nassauer-Känguru. Gemeinsam erleben sie allerlei Alltägliches auf kurios-lustige Weise und setzen insgeheime Wünsche in die Tat um. Das ist mal Satire pur, mal herrlich befreiend, mal unverhofft komisch, fast immer sozialkritisch und permanent absurd.

Kling versteht es in seinen Lesungen vortrefflich, eine Stimmgrenze zwischen dem Erzähler und dem Känguru zu ziehen. Bärenstark meistert er das Kapitel, in dem ihn das Känguru zum Wechsel der Erzählperspektive drängt. Auch die einzelnen Geschichten sind bisweilen klasse. Wie Kling und sein Känguru den Spieß bei der Polizeikontrolle im Zug umdrehen beispielsweise: „Zeigen Sie doch mal Ihren Ausweis! Kann ja jeder hier durch den Zug laufen, unfreundlich sein und behaupten, er sei Polizist. Dabei ist Unfreundlichkeit anscheinend eine notwendige aber keinesfalls hinreichende Bedingung“ mault das Känguru den Kontrolleur an. Ein Sahnestück und Einsatzparadebeispiel für neue Medien im Haushalt ist die Episode rund ums Bad putzen. Kling ist dran. Steht auf Wikipedia, unterstützt von einem youtube-Video und dem Online-Protest der öffentlichen Meinung.

Kritische Klingeltöne und bizarre Talkshows entschädigen für lausige Tonqualität
Bitterböse Seitenhiebe auf Klingeltöne oder abgefahrene Satire wie beim Känguru in der Talkshow, bizarre Bauchbinden inklusive, kommen nicht zu kurz. Psychologen und Marktforscher werden aufs Korn genommen und die bürgerliche Einstellung zu Ausländern subtil hinterfragt. Manchmal beschreibt Kling einfach nur in Dinge, die wir nur zu gern selbst ausprobieren möchten wie einen Whopper bei McDonalds bestellen. Außerdem lässt er simple Gedichte Marke Eigenbau vom Känguru in der Luft zerfetzen. Viele Lacher und durchdachte Pointen sind bei den Känguru-Chroniken garantiert, wenn der Humor affin für geistreich-komplexe Unterhaltung ist.

Der von HörbuchHamburg Downtown auf den Markt gebrachte Tonträger wurde an zwei verschiedenen Orten aufgenommen. 33 Episoden wurden in einem Buchladen in Köln, vier Tracks von Radio Fritz rbb im Mehringhof-Theater aufgenommen. Die Radio-Aufnahmen klingen besser als die übrigen, bei denen die Tonqualität zu wünschen lässt. Scheinbar wurde die CD ohne Schnitt veröffentlicht, anders ist sekundenlanges Gemurmel kaum zu erklären. Glücklicherweise gehen die Pointen dadurch aber nicht verloren. Wer sozialkritischen Humor zum Mitdenken mag, Absurdes nicht als Hindernis sieht und Pointen gerne öfters hört, greift zu.

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