Chris und Michi in Berlin – Danke myheimat Neusäß!
Vorneweg: Bis auf das Brandenburger Tor haben wir den kulturellen Teil Berlins stark vernachlässigt, denn Bundestag und andere politische Institutionen standen schon in der zehnten Klasse mit der Schule auf dem Programm.
Planmäßige Ankunft in Berlin/Tegel: 8.35 Uhr. Gleich am Flughafen die Welcome Card gekauft, mit der wir für drei Tage alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen durften. Unnötig, denn wir wurden nie kontrolliert. Wir, dass ist neben mir noch mein guter Kumpel Christian Motzet. Nach einem Frühstück „An einem Sonntag im August“ am Dienstag, 3. Juli, ab ins Neuköllner Hotel „Estrel“. Der frühe Nachmittag war „schrecklich“ – im Gruselkabinett sorgten maskierte Angestellte für einen Schauer über den Rücken. Nächste Station war der Berliner Zoo mit seiner Hauptattraktion Knut. Der kleine Eisbär ist den Starrummel um seine Person längst gewöhnt und chillt auf seinem Felsen, während ihn ein Blitzlichtgewitter einfängt. Die anderen süßen Tierbabys erhaschen dagegen kaum Aufmerksamkeit. Integriert in den Zoo ist auch ein Aquarium mit interessanten Fischen, Reptilien, Amphibien und Insekten. Nach diesem anstrengenden, genau geplanten Nachmittag freuten wir uns auf eine Stunde Erholungsschlaf in unserer Suite, die uns für den Abend auftanken und unsere abgelaufenen Füße regenerieren sollte.
Während wir unser zusammengestelltes Erlebnispensum tagsüber schafften, erwiesen sich die Abende als zu vollgestopft. Da unter der Woche die S- und U-Bahnen nur bis 1 Uhr nachts fahren, waren wir zeitlich limitiert. War aber nicht schlimm, denn das viele Laufen die Berliner Innenstadt hatte uns müde gemacht. Dennoch peilten wir fürs Abendessen den „Freischwimmer“ an. Auf dem mit Fackeln hübsch beleuchteten Hausboot verspeisten wir Chickenwings mit Wedges. So gestärkt waren wir bereit für das Neusässer Pflichtziel in der Hauptstadt: den Druiden, eine Absinth & Cocktailbar an der Eberswalderstraße.
Der Mittwoch begrüßte um 10 Uhr morgens mit einem herzlichen Regen. Heute war Einkaufstag! Von einem kleinen Fußballladen über das benachbarte Hanfhaus (kein Headshop!) und einen T-Shirt-Laden führte unser Weg zum KaDeWe. Aber halt, dazwischen stolperten wir über das „mirchi“ - ein Singapurrestaurant mit einem sehr ansehnlichen Design und dem wohl schärfsten Papadam, das je in meinen Rachen gelangt ist. Chris gab der Schärfe schon nach dem ersten Bissen klein bei, die Suppen schmeckten aber hervorragend (mild). Anschließend erwies sich das Kaufhaus des Westens erwartungsgemäß als längerer Aufenthaltsort, an dem so einige Mitbringsel für die Familie gekauft wurden. Auf dem Weg zur nächsten Bahnstation machten wir einen spontanen Abstecher in einen Nike-Shop. Dessen Interieur wirkte angenehm durchdacht, die Autogrammstunde mit einer handvoll Herthaspielern war aber erst am Donnerstag. Dafür hingen unterschriebene Bilder von Sportstars, die den Laden schon besucht hatten, am Treppenaufgang. Da wir schon mal direkt vor dem Europa-Center standen, spazierten wir auch in den sechsstöckigen Saturn hinein. Schließlich regnete es draußen ja. Danach ließen wir uns von einem freundlichen Passanten vor einem Straßenschild knipsen, das nach Heimat roch. Die Augsburger Straße entdeckten wir bereits auf dem Papier, da sie eine Haltestelle der U3 nähe Bahnhof Zoo ist. Wir gingen vom Europa-Center aus allerdings zu Fuß und mussten nach dem Weg fragen. Die Berliner geben allerdings gerne Auskunft darüber, wie man Straßen erreicht, den Türsteher des Bundesrates eingeschlossen.
Es folgte der kulturelle Reiseteil. Bevor wir das Brandenburger Tor erreichten, tauchte zu unserer Rechten das kürzlich errichtete Judendenkmal aus Steinen verschiedener Höhe auf. Am Wahrzeichen Berlins angekommen, fiel Chris’ Blick auf das luxuriöse Hotel Adlon – eines von vielen Hotels und Banken, die mein Begleiter aufgrund der faszinierenden Architektur mit seiner Handykamera fotografierte. Der Hunger kam und verschwand kurz darauf dank einer Currywurst wieder. Zurück im Hotel zogen wir uns für das hauseigene Beatles Musical „All you need is love!“ fein an, ehe wir uns ins Nachtleben rund ums Frankfurter Tor stürzten.
Der Bericht hat mir sehr gefallen, Berlin ist ja die Stadt wo meine Grosseltern gebohren waren. Und die sie ist wunderschön.