Amara bekommt ihren Namen und Burenwurst – Namibia, Tag 5
Nach zahlreichen Tierbeobachtungen im Etosha Nationalpark macht sich die Namibia-Reisegruppe am Samstag auf in Richtung Twyfelfontein. Auf dem Weg dahin duften Reisenden nach Himba und begutachten Orgelpfeifen, die keine Musik machen. Unsere Kuscheltier-Leopardin erzählt vom versteinerten Wald, Schotterpisten und wie sie ihren Namen bekommen hat.
Der Morgen im Etosha Safari Camp startet mit Seilspringen, duschen und Frühstück. Beim Abräumen des Frühstücksgeschirrs fragt Trainee Kertu, ob sie mich mitnehmen kann und stupst dabei meine Nase an. Michael lehnt ab. Dann klettere ich ins Fahrzeug aufs Armaturenbrett. Ab nach Oujo. Dort steigen die Zweibeiner an einem Supermarkt aus, um für das Mittagessen einzukaufen. Kurz hinter dem Ortsausgang der nächsten Kleinstadt Khorixas wird aus der Teerstraße eine Schotterpiste. Es geht hoch und runter, hoch und runter, während wir den Staub des Fahrzeugs vor uns fressen. Obwohl wir nicht die erlaubten 100 km/h ausreizen, sondern nur mit 80 Stundenkilometern über die Piste heizen, überholen wir den Wagen vor uns relativ bald. Schotterpisten-Tipp von Alex, der beruflich auch mal als LKW-Fahrer unterwegs war: Konstante 80 km/h dämpfen die Holperer und erlauben im Ernstfall rechtzeitiges Bremsen. Für den Rest der Strecke schlucken die Langsameren unseren Staub.
Im versteinerten Wald angekommen, erfahren wir von Guide Susanna, dass die Bäume einst unter Sand und Schlamm aus Angola angeschwemmt worden sind und teils 270 Jahre auf dem Buckel haben. So manches Mal blitzt Quarz durch dieses versteinerte Holz, das meist gemeinsam mit der ebenfalls sehr alt werdenden namibischen Nationalpflanze Welwitschia anzutreffen ist. Auf dem versteinerten Holz sitzen öfters Agamen. Ansonsten sind Tiere in dieser kargen Wüstengegend eher Mangelware. Susanna zeigt uns noch, wie man süßliches Himba-Parfüm gewinnt: Sie knickt einen dünnen Ast von leichtem Balsaholz und reibt die Bruchstelle an der Haut. Anschließend grillt Alex Burenwurst, dazu gibt es ein angedünstetes Zwiebel-Tomaten-Gemüse-Gemisch im Brötchen.
Weiter geht’s zur Twyfelfontein Country Lodge, die malerisch vor einem Sandsteingebirgszug liegt. Kurz vor dem Ziel machen wir einen kleinen Abstecher zu den Orgelpfeifen aus Basalt und dem verbrannten Berg und lassen dabei die Ugab-Terrassen links liegen. Mein Höhepunkt des Tages ist jedoch ganz anderer Natur: Endlich hat die Gruppe, konkret Petra, einen Namen für mich gefunden. Amara. Ich bin also ein Mädchen. Diesen Namen finden Michael und ich sehr passend, denn einerseits erinnert er uns ein bisschen an leckeren Amarula und andererseits kommt der Vorschlag zu einer Zeit, in der wir im Damara-Bergland unterwegs sind.