Wasserwacht Steppach bildet in Marokko aus
Augsburg/Tanger-Tetouan. Die Wasserwacht Steppach ist in diesem Jahr nicht nur an regionalen Gewässern mit dem Retten und Bergen von in Wassernot geratenen Personen beschäftigt. Neben Wachdiensten in Bädern, am Ammersee und in Kiel an der Ostsee sowie Wasserrettungseinsätzen der Schnelleinsatzgruppe im ganzen Landkreis beschäftigen sich unter anderen die drei Neusäßer Michael Stegmüller, Tobias Neubaur und Lukas Graus mit dem Aufbau einer Lehrgruppe für Rettungsschwimmen in Marokko.
An der nordafrikanischen Atlantik- und Mittelmehrküste werden sehr viele Ertrinkungsopfer festgestellt. Marokko bietet gerade im Landesinneren nur sehr wenige Bademöglichkeiten. Viele Marokkaner lernen deshalb nicht oder nicht anständig schwimmen. Hinzu kommt die Situation, dass an den Badestränden keine ausreichend ausgebildeten Rettungsschwimmer vorhanden sind, welche zugleich die Erstversorgung der Patienten übernehmen können. Die Wasserwacht Schwaben hat in Kooperation mit der Rot-Kreuz und Rot-Halbmond Organisation ein auf fünf Jahre ausgelegtes Projekt gestartet. Günther Geiger, vom Kompetenzzentrum Internationalen Arbeit erklärt, dass es das Ziel sei, im Laufe der nächsten Monate und Jahre ein Landeslehrgruppe beim marokkanischen Roten Halbmond zu installieren, die eine qualifizierte Ausbildung von Rettungsschwimmern sicherstellt. Bereits im April konnten Günther Geiger, Michael Stegmüller, Marcus Kern und Brigitte Schulan zahlreiche marokkanische Rettungsschwimmlehrer ausbilden.
In der ersten Augustwoche fand der allererste Lehrgang Rettungsschwimmen des Roten Halbmonds in Marokko statt. Michael Stegmüller (Kreisjugendleiter Wasserwacht Augsburg-Land) und Tobias Neubaur (stellv. Vorsitzender Wasserwacht Steppach) durften den Kurs in Tanger-Tetouan begleiten und die leitenden Trainer coachen. Resultat des ersten Lehrgangs sind 18 neue, hochmotivierte Rettungsschwimmer, die ab sofort an den Stränden für Sicherheit sorgen. Die Dankbarkeit der Trainer und Teilnehmer des Roten Halbmondes ist fantastisch, berichtet Tobias Neubaur: „Es hat unheimlich Spaß gemacht, unser Wissen aus Deutschland weiterzugeben und zu beobachten, wie die engagierten Trainer unsere Tipps den marokkanischen Gegebenheiten anpassen. Dennoch gibt es noch einiges zu tun.“
In den darauffolgenden Wochen wurden in zwei anderen Städten etwa 40 weitere Rettungsschwimmer ausgebildet. Neben Marcus Kern und Wolfgang Piontek sind Günther Geiger und der Steppacher Jugendleiter Lukas Graus nach Marokko geflogen, um diese Kurse zu betreuen. (tn)