Hier wird den Jugendlichen eine Chance gegeben, mit der Vergangenheit aufzuräumen.
Das war mal ein völlig anderer und interessanter Ausflug mit dem CSU Ortsverband Friedberg. Er führte in der Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth.
Bei diese Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth handelt es sich um eine von drei bayerischen Anstalten, in denen die Jugendstrafe männlicher Jugendlicher und Heranwachsender vollzogen wird.
Die Führung begann in einem Konferenzzimmer und Anstaltsleiter Regierungsdirektor Herr Meier-Lämmermann und sein Kollege Anton Degenmeier als Leiter des Allgemeinen Vollzugsdienstes stellten schon mal auf der Leinwand die große Anstalt vor.
So erfuhr man dass die Belegungsfähigkeit dieser Anstalt bei ca. 205 Haftplätzen liegt und für den Erstvollzug von den jugendlichen Straftäten zuständig ist.
Die Anstalt ist in vier Häuser gegliedert, die sich um einen begrünten Innenhof gruppieren. Es gibt für die jüngeren, die schulischen Einrichtungen, außerdem verschiedene Arbeitsbetriebe, ein Freigänger Haus und die Verwaltung. Umgeben ist alles von einer Mauer. Ca. 80 Vollstreckungsbeamte müssen diese zum Teil auch „Jugendliche Intensivtäter“ beaufsichtigen. Davon sind einige als Handwerksmeister tätig. Auch schaffen Sozialpädagogen und Psychologen, hauptamtliche Lehrer und außerdem Berufsschullehrer im Stundendienst hier, dazu kommt noch ein Arzt, zwei Pfarrer und Verwaltungsangestellte.
Beim Rundgang erreichten die Friedberger den großen Raum, dort nehmen die Jugendlichen das Mittagessen ein. In ein Schulzimmer erklärte ein Lehrer seine Bemühung, mit so manchem jungen Mann, der die Schule bis dahin nicht ernst nahm, hier sehr gute Zeugnisse zu erarbeiten.
In den verschiedenen Arbeitsbetrieben stellten uniformierte Handwerksmeister die Arbeiten von den bis dahin an einer kriminelle Karriere arbeitenden Jugendlichen vor. Es roch nach Holz, Öl und Metallspänen. Dabei war auch mal ein Betrieb verweist, denn die dortigen Lehrlinge waren in der internen Berufsschule. Es ist ein Bemühen um die soziale Wiedereingliederung dieser Verurteilten und ein Hinführung zu einer geregelten Arbeit, so die uniformierten Meister. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der Gefangenen beträgt auch hier 40 Stunden.
Durch den großen Hof ging es dann mit Frau Schropp in das von ihr betreute Haus Nr. 50. Hier bekam die Gruppe erklärt wie der Tagesablauf der oft Monate oder gar jahrelang hier lebenden Jugendlichen abläuft. Man sah in eine spartanisch eingerichtete Küche. Dort durften die jungen Männer am Feierabend auch mal was kochen, ebenso den Aufenthaltsraum und den kleinen aber feinen Innenhof, den jeder der vier Häuser hat. Abwechselnd und an einem bestimmten Tag in der Woche geht es auch auf den großen Platz, wo auch Ballspiele möglich sind. Der Blick in eine Gefängniszelle ließ einen tristen Linoleumboden sehen. Alles war zweckmäßig, sauber und ordentlich, doch weniger schön oder gemütlich. Vielleicht kann sich der eine oder andere in dieser Zelle Wohlfühlen, doch alleine fühlt er sich bestimmt. Besonders wenn er nach mehreren Ermahnungen eine Türsperre bekommt und nicht den Feierabend mit den anderen Hausbewohnern teilnehmen kann. Zum Schluss besuchten die Friedberger noch die Kapelle, die so Degenmeier am Sonntag meist gut besucht ist, doch wohl weniger wegen der Messe, als ein Treffen mit Jungs aus den anderen Häusern.
Gern wollte man noch etwas von den schönen Holzarbeiten kaufen. Doch weder Geldbeutel noch Fotoapparat durfte mitgenommen werden und bis zum Bus und zurück reichte die Zeit nicht. Man wurde schon in der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in Bergen erwartet.
Bürgerreporter:in:Christl Fischer aus Friedberg |
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