Hochwasser - eine Erkundungstour

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Dieser Tage jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Hier in der Naumburger Kernstadt sitzen wir zwar schön im Trockenen, wir denken aber natürlich an unsere unmittelbar betroffenen Mitbürger, die um ihr Hab und Gut bangen oder es schon in den Fluten verloren haben.

Bei der langen Liste der gesperrten Straßen und Flussübergänge kann man auch als Ortskundiger langsam den Überblick verlieren, welche Verkehrswege denn noch nutzbar sind. Das und das vergleichsweise schöne Wetter am gestrigen Tage veranlasste mich, eine Erkundungstour per Fahrrad zu unternehmen.

Zunächst fuhr ich allerdings einmal Richtung „Alter Felsenkeller“, animiert durch das Bild, dass Karl-Heinz Theml am 2.06.2013 veröffentlicht hat: Hochwassergaffen. Hier hat der Wirt wohl aus der Not eine Tugend gemacht. Wie man an den Bildern sieht, ist gleich hinter dem Felsenkeller das „Weltende“ erreicht.

Zurück durch die Stadt führte mich dann mein Weg zum Bismarckturm. Von dort oben zeigte sich, dass die Saalebrücke in Almrich befahrbar ist und sich der vor einigen Jahren neu gebaute Damm nach Bad Kösen bewährt hat.

Diesem Damm folgte ich bis zum Fischhaus, das zu dem Zeitpunkt noch im Trockenen stand, querte die Bahnlinie und fuhr nach Bad Kösen. Die Bilder, aufgenommen von der Saalebrücke, sprechen für sich.

Die Bahnunterführung war noch frei, Richtung Kurpark war die Straße schon gesperrt. Also strampelte ich die B87 Richtung Hassenhausen aufwärts bis zum Abzweig Fränkenau. Nach einem Abstecher zur „Wilhelmsburg“ ging es weiter durch Fränkenau zum „Göttersitz“ und am Napoleonstein vorbei zum Fürst-Heinrich-Stein.
Von hier aus kann man die Zwangslage, in der sich das Landesweingut Kloster Pforta derzeitig befindet, gut erahnen.

Die Weinbergstraße abwärts ging es dann heimwärts. Bis das Hochwasser zurückgeht, wird es wohl noch dauern. Die Beseitigung der materiellen und psychischen Schäden dauert auf jeden Fall länger.

Bürgerreporter:in:

Gerd Henschel aus Naumburg (Saale)

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