Unterwegs
Ein Ort, den ich mir merken werde
Vor einigen Tagen war ich erstmals in Gleina, einer kleinen Gemeinde im Burgenlandkreis, etwa 20 Autominuten von Naumburg entfernt. Im dortigen Schloss zeigen Künstler aus der Schweiz und aus Mitteldeutschland (etliche Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) aktuell ihre Werke. Obwohl mich zeitgenössische Kunst zuweilen ratlos sein lässt, war ich begeistert von den gezeigten Arbeiten, die sowohl im voll- als auch im wenig sanierten Teil des denkmalgeschützten Gebäudes zu sehen sind. Die Exponate in „nicht instand gesetzten“ Räumen hinterließen einen besonderen Eindruck. Der Stuck an der Decke imponierte ebenso wie Reste der Blümchentapete an der Wand. Morbider Charme.
Die ausgestellten Objekte sind bewusst nicht gekennzeichnet. Es gibt weder Titel noch den Namen der Kunstschaffenden. Jeder Besucher soll sich unvoreingenommen seine Meinung bilden, heißt es.
Mehrfach zog es mich ins ehemalige Herrenzimmer des Schlosses. Dort zeigt die Schweizer Künstlerin Ursula Palla in einer mit Spiegelbodenplatten belegten Ecke ihre Möbelstücke. Das Material: Karamell! Tisch und Stühle werden während der Ausstellung schmelzen. Was für eine Idee! Überfluss und Vergänglichkeit werden für meine Begriffe thematisiert.
Ich verstehe meinen Beitrag nicht nur als Beifall für die Künstler und allen an der Ausstellung Beteiligten, sondern auch als „Appetitanreger“ für Kunstinteressierte im näheren Umfeld. Bis zum 26. Oktober 2024 kann die Präsentation „KOSMOS [KA°OS] noch besucht werden. Weitere Infos:
https://www.schlossgleina.com
Bürgerreporter:in:Waltraud Eilers aus Naumburg (Saale) |
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