Unterwegs in Görlitz (4)
Der Schuhbaum

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Bisher hielt ich es für Übermut oder eine Unart, wenn ich in einem Baum ein Paar Turnschuhe hängen sah. Inzwischen weiß ich, dass u. a. Bräuche und Wünsche ursächlich sein können. In Schwerin soll es beispielsweise einen Baum geben, an den Bräute ihre Hochzeitsschuhe nageln, verbunden mit dem Wunsch nach ewiger Treue.

In Görlitz entdeckte ich in der Nähe des Rathauses einen voll behängten „Schuhbaum“. Dabei handelt es sich um die temporäre Inszenierung des einheimischen Künstlers Sascha Röhricht, um "BöhmesBottenBaum." Mit den abgetragenen Stiefeln wird an den 450. Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt erinnert, an den Philosophen und Mystiker Jacob Böhme (1575 - 1624).
Warum mit abgetragenem Schuhwerk? Der Philosoph erlernte zunächst das Handwerk eines Schuhmachers. An genannter Stelle stand einst die Schusterbank Böhmes.

Bürgerreporter:in:

Waltraud Eilers aus Naumburg (Saale)

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