Mit Gleichstand gewonnen
Blue Hornets mit erfolgreicher Aufholjagd in Freising
Freising/Münsing – Die Münsinger Judoka haben bewiesen, dass sie auch unbesiegbar sein können, wenn sie eigentlich zu wenige sind. In deutlicher Unterzahl traten sie am Samstag beim JC Freising an und meisterten den Kampftag mit einem Unentschieden, das von Beginn an den Charakter einer Aufholjagt hatte.
Bereits Mitte der Woche zeichnete sich ab, dass die Kämpfer vom Starberger See nicht die zehn Positionen eines Bezirksligakampfes würden besetzen können. Wichtige Athleten wie Sebastian Lehn, Andreas Nett, Boris Bieger, Andreas Schaubmar oder Stefan Singer fielen aus Termingründen aus. „Ausreden gibt es bei uns aber nicht“, stellte Teammanager Andi Bauhofer vor der Begegnung fest. „Auch mit sieben Kämpfern ist noch alles möglich, wenn auch schwieriger.“ Es war sogar ein besonderer Ansporn für die Kämpfer, denn jeder wusste, dass er in beiden Durchgängen ran muss und alles abverlangt wird.
Und die angekündigte mentale Stärke bewiesen die blau-gelben dann auch. Nach dem angekündigten 0:6 Rückstand gingen die ersten beiden ausgetragenen Kämpfe an die Freisinger Hausherren. Martin Seika stand nur 28 Sekunden gegen die Bezirksligalegende Andreas Schwaiger, Leo Wank gab trotz großer Wertung an Luis Köhler ab. Doch Peter Will konzentrierte sich danach auf den Kampf und nicht das Außenrum und holte eine große Wertung über die Zeit – der erste Münsinger Punkt. Andi Bauhofer bezwang seinen Gegner darauf ebenfalls, ehe Wolfi Brand den dritten Punkt in Folge ergatterte. Michi Widani, der sich seit dieser Saison auf die neue Gewichtsklasse -73 Kilo eingewöhnt, kam gegen Martin Großkopf nicht zum Stich. Der beste Kämpfer der Vorwoche, Matthias Pötzl, bestätigte seine bestechende Form mit einem weiteren vorzeitigen Sieg für die Hornissen.
Coach Andreas Bruderhofer besetzte zur Halbzeit die schweren Gewichtsklassen um. Der gesamten Mannschaft gab er eine knappe und präzise Anweisung: „Probiert was aus, zeigt was ihr könnt.“
Die Ansage half, Pötzl zeigte erneut einen tollen Kampf. Gegen Schwaiger reichte es nach Ablauf der Zeit nur knapp nicht. Dann gewannen alle weiteren Kämpfer der Gäste: Andi Bauhofer und Peter Will beherrschten im Mittelgewicht ihre Gegner und holten souverän die Punkte, Michi Widani machte es dann etwas spannender. Er geriet in Rückstand, feuerte seinen Gegner dann aber mit einer Technik auf die Tatami, die ihm Bruderhofer erst in der Halbzeitpause besonders nahegelegt hatte. Wolfi Brand, Neuzugang und Routinier bewies seinen großen Erfahrungsschatz. Auch wenn er in Rückstand lag, so konnte er den Gegner doch derart unter Druck setzen, dass dieser noch kurz vor Schluss für sein erzwungenes Abwehrverhalten disqualifiziert wurde. Martin Seika machte anschaulich, dass ihm das Gewicht seines Gegners egal war, nach 28 Sekunden gewann diesmal er – und das im Schwergewicht. Der letzte Kampf war zugleich der spannendste. Kapitän Wank geriet nach durchwachsener Leistung in Rückstand und lag sogar im Haltegriff. Das Team brüllte ihn dort jedoch heraus und auf einmal hatte er die Oberhand. Schließlich bezwang er seinen Gegner mit einem Ippon und holte damit den entscheidenden zehnten Punkt nach Münsing. Nach dieser Leistung gab Pötzl den Titel Kämpfer des Tages an Wank weiter.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich jemals so über ein Unentschieden gefreut habe“, gab Teammanager Bauhofer zu Protokoll. „Der nächste Kampftag am 24. März wird der schwerste in diesem Jahr, dann sind wir bei der zweiten Mannschaft des ESV Ingolstadt zu Gast. Da werden wir aber wieder vollzählig sein.“ Die Blue Hornets stehen nach den beiden Unentschieden auf Rang 3 von 6 in der Tabelle.
Bürgerreporter:in:Rainer Schmidt aus Münsing |
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