Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Das Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr gehört zu den ältesten Kunstmuseen im Ruhrgebiet. Es entstand im Jahre 1909 aus der privaten Sammlung des Mülheimers Robert Rheinen. Die Kunst des Expressionismus entwickelte sich zu einem Schwerpunkt der Sammlung. Der Grundstein für die Sammlung wurden in den 1920er Jahren gelegt. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Zerstörungen brachte dann große Verluste. Das Museum konnte erst im Jahre 1970 wieder ein eigenes Gebäude beziehen. Gehörten damals schon Werke von Max Beckmann, Ernst Ludwig Richter, Alexej von Jawlensky, Paul Klee und Franz Marc dazu, konnte die Sammlung in den Folgejahren weiter ausgebaut werden. Die Stiftung Sammlung Ziegler kam im Jahre 1981 hinzu. Karl Ziegler ist ein Chemie-Nobelpreisträger aus Mülheim, der die Auszeichnung in den 1960er Jahren erhielt. Neben Gemälden umfaßt die Sammlung Papierarbeiten, Zeichnungen auch Aquarelle - Künstler wie August Macke, Franz Marc, Otto Müller, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff sind hier vertreten.
Dank der Schenkung des Mülheimer Arztes Dr. Karl G. Themel verfügt das Museum nach eigenen Angaben mit rund 400 Blättern über die größte Zille-Sammlung außerhalb Berlins. "Berühmt und hoch geschätzt sind bis heute die Milieustudien des Zeichners, Fotographen und Grafikers Heinrich Zille. Mit einem Blick für Details schildert er die schwierigen Lebensbedingungen im Berliner Arbeitermilieu vor dem Hintergrund von Verstädterung und Industrialisierung. Zeichnungen von Otto Pankok sowie Grafiken von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und des Zeitgenossen Theophile-Alexandre Steilen verstärken diesen Schwerpunkt," wirbt ein Faltblatt. Weitere rund 8.000 grafische Werke und Künstlerbücher - beispielsweise von Oskar Kokoschka, David Hockney, Jim Dine und Victor Vasarely - kommen hinzu.
Das Museum ist seit dem Jahre 1994 im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Hauptpost im Zentrum Mülheims untergebracht; der örtliche Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Die Fassade ist in den Formen der Spätgotik und Renaissance gestaltet. Die ehemalige Schalterhalle mit ihren Säulen dient heute als Foyer. Die Ausstellungsfläche in den drei Etagen mit ihren unterschiedlich großen Räumen beträgt mehr als 1.200 Quadratmeter. Den Platz vor dem Museum gestaltete der Bildhauer Otto Herbert Hajek 1977. Dort sind Stadtzeichen, Sitzlandschaft und eine Brunnenanlage vorhanden.
"Das Museum ist immer wieder offen für neue Tendenzen, konzentriert sich aber seit Mitte der 1980er Jahre besonders auf Arbeiten auf Papier und auf die Künstler der vielgestaltigen und produktiven Kunstszene Rhein-Ruhr. Künstler wie Max Burchartz, Werner Gilles, Konrad Klapheck, Sigmar Polke und Wolf Vostell gehören ebenso dazu wie Dorothee Golz," berichtet das Museum.
Das Museum liegt sicherlich etwas abseits der Touristenströme. Mülheim an der Ruhr ist nun wirklich kein Ort, an dem die Besuchermassen ihren Urlaub verbringen. Das Museum ist aber trotzdem ein Ort, an dem sich ein Besuch lohnt. Ganz egal, ob man sich nun die moderne Kunst aus unseren Gegenwartstagen oder klassische und vermeintlich vertraute Kunst anschaut, bekommt man etwas für das Auge geboten. Malerei und Graphik, in geringem Maße sogar Bildhauerei und vereinzelt auch Videokunst gibt es hier zu sehen. "Das hätte ich auch gekommt." Diesen Vorwurf hört man gerade bei moderner Kunst immer wieder. Die Kunst aus dem beginnenden 20. Jahrhundert zeigt, wieviel Talent und handwerkliches Können auch dazugehört...
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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