Buchtipp: „Kraut und Rübchen“ von Elke Pistor

Foto: emons-verlag

Das Dorf Kleinhaulmbach werden Sie auf der Landkarte nicht finden. Der 900-Seelen-Ort ist fiktiv. Aber er könnte in der Eifel liegen, denn die Autorin, Elke Pistor (Jg. 1967), stammt aus dieser Gegend. Bekannt sind ihre Krimis mit Polizeihauptkommissarin Ina Weinz, die in diesem Landstrich spielen. „Eifler Zorn“ war der letzte Band einer vierteiligen Reihe.
In „Kraut und Rübchen“, einem Stand-Alone oder auf gut deutsch, einem Einzelband, erbt die Journalistin Katharina Rübchen von Tante Marion ein altes Haus mit Grundstück in Kleinhaulmbach. Außerdem eine Mini-Ziegenherde, Marylin, Jane und Rita sowie Bock Ludwig, die im Laufe der Geschichte für einige Turbulenzen sorgen.
Katharina reist mit leichtem Gepäck und Kater „Herr Hoppenstedt“ aufs Land. Die Begrüßung durch Nachbarin Mila und andere Dorfbewohnerinnen ist mehr als seltsam. Die Frauen scheinen etwas von ihr zu erwarten. Aber was? Beim Lesen eines alten Tagebuches aus dem 19. Jahrhundert stellt sie erschrocken fest, dass Ururgroßmutter Hilda, als Kräuterexpertin und Heilerin zwar hochangesehen, aber anscheinend eine Serienmörderin war. Mila und ihre Freundinnen wollen doch wohl nicht, dass Katharina in die Fußstapfen ihrer Urahnin tritt?
Die junge Frau ist fast schon entschlossen, den Ort zu verlassen und ihr Erbe zu verkaufen, als sie den skrupellosen Investor kennenlernt, der das Dorf drastisch verändern will und um das zu erreichen, höchst unlautere Mittel einsetzt.
Außerdem gibt es da auch noch einen liebenswürdigen Tierarzt, der Katharinas Gefühlsleben heftig durcheinander bringt.
Der Roman gehört zum Genre der „Cosy-Krimis“, gemütliche Kuschelkrimis ohne Blutvergießen und sonstige drastisch beschriebene Gräueltaten. Ein Roman, der eher uns Frauen anspricht, als die Herren der Schöpfung. Das Buch erscheint im emons-Verlag in der sehr nett gestalteten Reihe „Landkrimi“. Jedes Kapitel beginnt mit der Abbildung einer Pflanze und einer Erläuterung zu ihrer mehr oder auch weniger heilsamen Wirkungsweise. Eine Kartoffelsuppe mit Tintlingspilzen, vermutlich wohlschmeckend – ich werde es ganz sicher nicht testen - jedoch in Verbindung mit Alkohol genossen, ist eher nicht zu empfehlen. Urahnin Hilda „half“ damals den geplagten Zeitgenossinnen auf ihre ganz spezielle Weise.
Wie Katharina sich aus der Affäre zieht, ist höchst amüsant zu lesen. Von Frau Pistor wie gewohnt flüssig geschrieben und mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor versetzt.
Im Anhang einige Rezepte mit den erwähnten Kräutern, darunter auch das „Teufelszeug“ aus Kapitel 8. Aber keine Angst, ist alles gut verträglich.

Bibliographische Angaben: Elke Pistor: Kraut und Rübchen. Emons-Verlag 2013. 251 S. Euro 11.90

Bürgerreporter:in:

Ingrid Wittich aus Mücke

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