Törn ins Kattegat 2022
Da die meiste Zeit ausreichender Wind fehlte musste unser Motor sehr viele Stunden herhalten um uns voranzubringen. Geplante Ziele wurden nach und nach gestrichen. Doch Ebeltoft und die Fregatte Jylland wollten wir in diesem Jahr auf keinen Fall auslassen.
Also, wenig oder kein Wind hat gelegentlich auch gewisse Vorteile.
Die Fregatte Jylland (Deutsch Jütland) steht in einem Trockendock im Museumshafen der Kleinstadt Ebeltoft. Die Kleinstadt liegt wenig östlich der dänischen Stadt Aarhus.
Immer wieder verhinderte in den vergangenen Jahren guter Segelwind zur Kattegat - Insel Anholt einen Stop im pitoresken Ebeltoft. Auf dem diesjährigen Törn schafften wir es jedoch mit Maschinenkraft, von unserem Ankerplatz im Gamborg Fjord nahe Middelfahrt, in den Yachthafen der Kleinstadt.
Schon von weitem sahen wir auf Ostkurs die Masten der Fregatte Jylland, die 1864 im Rahmen des Deutsch - Dänischen Krieges am Seegefecht bei Helgoland teilnahm.
Einen Tag lang nahmen wir uns Zeit um die Fregatte Jylland und den Ort Ebeltoft zu beischtigen.
Vor fünf Tagen hatten wir, vier Mitglieder der Abteilung Windsurfen und Segeln des TSV Kirchhain und Mitglieder der Marine- und Segelkameradschaft 1909 Marburg, mit der Segelyacht Tuja, einer Oceanis 43, in Stralsund abgelegt. Über einen Ankerplatz vor der Seebrücke Wustrow, einem Besuch unseres Kirchhainer Vereinskollegen Jürgen im alten Fährhafen von Großenbrode (jetzt eine kleine Marina), erreichten wir einen Ankerplatz südöstlich der Insel Aerö, in der sogenannten dänischen Südsee.
Durch den Kleinen Belt ging es weiter zum Gamborg Fjord, so eben südöstlich von Middelfahrt gelegen. Nach dem Anker auf und dem Passieren der alten und der neuen Brücke über den Kleinen Belt erreichten wir mit vielen großen und kleinen Kursänderungen zwischen Jütland, den Inseln Endelave und Tunö das Kleinod Ebeltoft noch vor Sonnenuntergang.
Mit wenig Wind, mal unter Segeln, mal unter Motor, vorbei an dem Anholt Havnemölle Park, mit seinen 110 Windturbinen, fuhren wir in den zu dieser Zeit maßlos überfüllten Yachthafen der Insel Anholt, fanden aber trotzdem einen der letzten freien Plätze. Auch hier nahmen wir uns einen ganzen Tag Zeit um die Insel per pedes zu erschließen. Vom Yachthafen durch den kleinen Ort zum Sönderbjerg und von dort auf Trampelpfaden und schmalen Wegen zurück. Unterwegs gab es noch Gelegenheit eine Gärtnerei aufzusuchen, die uns mit kühlen Erfrischungsgetränken überraschte. Zum Tagesausklang gab es Ebeltofter Pils in einer Bar am Hafen.
Von Südosten wurden schwere Gewitter angekündigt, deshalb entschieden wir uns gegen die Rückreise durch den Öresund und setzten den Kurs ab in den Großen Belt. Die Gewitternacht verbrachten wir an einem sicheren Ankerplatz hinter dem Inselchen Nekselö, nahe des kleinen Hafens Havnsö. Ein Logenplatz zum Beobachten der wenig südwestlich von uns mit Blitz und Donner vorbei ziehenden Unwetter.
Um die Landspitze Rösnäs herum führte unser Kurs am Tag darauf und nach der Passage der Brücke über den Großen Belt in den Yachthafen von Korsör. Zwei Brücken, die Storeströmbrücke und die Faröbrücke, mussten wir in den Smalandsfahrwassern passieren bevor wir im Yachthafen von Stubbeköping festmachen konnten.
Vom Grönsund aus segelten wir, teilweise in pottendickem Nebel, vorbei an einer großen Arbeitsplattform und einem Windturbinenfeld auf südöstlichen Kursen zum Gellenstrom, die nördliche Zufahrt nach Stralsund.
Nach einer letzten Übernachtung vor Anker auf der Reede Bock, nördlich von Barhöft, fuhren wir mit der Yacht "Tuja" gemütlich unter Segeln zurück in den Querkanal nach Stralsund. 550 Seemeilen ließen wir im Kielwasser liegen.
Bürgerreporter:in:Gerd Bartling aus Marburg |
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