Sebastian Schneider gewinnt Silber im Nationaltrikot!
Schwimmen
Den größten Erfolg seiner jungen Schwimmkarriere feierte Sebastian Schneider (Jg.93) in Tampere / Finnland. Als Mitglied der Deutschen 4x 100m Freistilstaffel gewann der 16-jährige die Silbermedaille. Als Schlussschwimmer der 4x 100m Lagenstaffel belegte das Nachwuchstalent zudem den siebten Platz. Die Stadt Tampere war Gastgeber für das Olympische Festival der Europäischen Jugend (European Youth Olympic Festival, EYOF) vom 18. bis 25. Juli 2009. Neun Sommersportarten – die Olympischen Kernsportarten - standen auf dem Programm. Alle 49 Mitgliedsstaaten der Europäischen Olympischen Komitees (European Olympic Committees, EOC) entsandten eine Mannschaft zur Teilnahme an diesen Spielen, mehr als 3.500 Mannschaftsmitglieder wurden akkreditiert und nahmen an dieser Veranstaltung, der größten Jugendsportveranstaltung der Welt, teil. Die besten Nachwuchssportler aus ganz Europa Beim EYOF 2009 wurden Wettbewerbe in den Sportarten Judo, Basketball, Handball, Volleyball, Radfahren, Tennis, Schwimmen, Turnen und Leichtathletik abgehalten. In jeder Sportart gilt eine Quote für die maximale Anzahl von Teilnehmern. Im Mannschaftssport wird jeweils ein Turnier mit acht Mannschaften für männliche und weibliche Teilnehmer stattfinden. Erstmals in der Geschichte des EYOF wurden in Tampere Wettbewerbe für männliche Kunstturner stattfinden. Das Alter der Teilnehmer ist auf zwei Geburtsjahrgänge begrenzt. Daher kann man jeweils nur einmal an den EYOF-Spielen teilnehmen. Die teilnehmenden Sportler sind je nach Sportart zwischen 13 und 18 Jahre alt. Olympisches Protokoll in der Praxis
Die EYOF-Spiele bieten den jungen Sportlern eine Möglichkeit, an einem Sportereignis der
Extraklasse teilzunehmen und andere Kulturen kennenzulernen. Das EYOF ist für junge Sportler die erste Mehrsportveranstaltung und stellen daher eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zu sportlichen Spitzenleistungen und Ruhm dar. Die Spiele bieten auch eine Möglichkeit, den teilnehmenden jungen Sportlern den olympischen Geist näherzubringen, da die Spiele gemäß dem olympischen Protokoll ablaufen. Dies verdeutlichte schon die Eröffnungszeremonie, die von IOC – Präsident Jacques Rogge (Schweiz) eröffnet wurden. Beim Einmarsch der Nationen war dann auch Sebastian Schneider vom TV Wetzlar 1847 dabei. Er hatte sich bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vor zwei Monaten in Hamburg für diese Spiele qualifiziert und fieberte seinem ersten Einsatz im Nationaltrikot entgegen. Bundestrainerin Beate Ludewig (Berlin), die die junge 16-köpfige Mannschaft des Deutschen Schwimmverbandes in Tampere betreute, stellte Sebastian Schneider als dritten Schwimmer des 4x 100m Freistilquartetts auf. Morgens im Vorlauf merkte man den jungen Athleten – für alle war es der erste Einsatz im Nationaltrikot – die Nervosität an. Zusammen mit Maximilian Oswald (Geislingen), Max Mral (Wuppertal) und Till Barthel (Hannover) zog das Deutsche Quartett in 3:30,86 als Vorlauf-Vierter in das Finale der besten acht europäischen Teams ein. Sebastian Schneider schwamm in diesem Rennen als dritter in 52,98 Sekunden ein solides Rennen. „Im Finale kann er noch schneller, die Nervosität war ihm anzumerken – es ist immerhin sein erster Auftritt im Nationalteam!“ erläutert Trainer Uwe Hermann, der mit nach Finnland geflogen ist um sich die Spiele live vor Ort anzuschauen. Im Finale kam dann die große Stunde des Gymnasiasten. In einem spannenden Finale gewann das Deutsche Team in sehr guten 3:27,69 Minuten hinter dem Team aus Frankreich (3:25,98) und knapp vor der Russischen Nationalmannschaft (3:27,76) die Silbermedaille. Im Finallauf war der Sportler des TV Wetzlar 1847 der Medaillengarant, in 51,51 Sekunden – mehr als eine Sekunde schneller als seine Bestzeit – war er schnellster Schwimmer in seinem Team! „Einfach nur Geil!“ waren die ersten Worte nach dem Rennen vom 1,94m großen Modellathleten, mehr zu sagen hatte sein Trainer: „Die Vorbereitung auf diesen Wettkampf hat zu 100% geklappt, im Finale mit Bestzeit zu einer Medaille bei der Europäischen Jugendolympiade – wir können sehr stolz und zufrieden auf das erreichte sein“ betonte ein sichtlich gut gelaunter Uwe Hermann direkt live aus Finnland! Die Siegerehrung wurde von Dr. Klaus Steinbach durchgeführt, dem Vorstandsmitglied und Ex- NOK Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. „Dank dieser guten Leistung stellte die Bundestrainerin Sebastian auch für die Lagenstaffel als Schlussschwimmer auf“ erläutert TVW – Cheftrainer Uwe Hermann, der zusammen mit seinen Trainern Simon Winterfeld und Peter Klotz Schneider in Bestform nach Finnland geschickt hatte. Als Vorlaufvierter zog das Quartett mit Christian Diener (Cottbus), Robin Ley (Heddesheim), Maximilian Oswald (Geislingen) und eben Sebastian Schneider als Schlussschwimmer in das Finale ein. Nach fünf anstrengenden Wettkampftagen merkte man dem Deutschen Team aber die fehlende Frische an. Trotz einer Steigerung gegenüber dem Vorlauf von 0,11 Sekunden blieb am Ende beim Sieg der Polnischen Nationalmannschaft in 3,46.07 Minuten „nur“ der siebte Platz. Sebastian Schneider war aber dennoch sehr zufrieden mit seinen Leistungen. „Ich wollte gerne eine Medaille mit heimnehmen, das habe ich geschafft!“
Bürgerreporter:in:Ursula Schneider aus Marburg |
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