Revolutionäre Idee scheint nicht zu fruchten
Gießen. Die Gießen Busters bekleckerten sich in der Baseball-Verbandsliga am Wochenende nicht gerade mit Ruhm: Bei Frankfurt 1860 setzte es mit 9:15 und 5:15 zwei bittere Niederlagen.
Es scheint, als würde ein Experiment in die Hose gehen: Vor der Saison hatten sich die Busters entschlossen, auf einen Wechsel auf der Position des Trainers zu setzen. Markus Rikhtar und Hemmingway Elkins hatten das Amt niedergelegt, ein Nachfolger fand sich aber nicht. Also wollten die Gießener aus der Not eine Tugend machen: Jeden Monat sind zwei neue Spieler in der Pflicht, den Trainer des Teams zu mimen. So müsste – das war der Hintergedanke der Aktion – sich jeder einmal mit der Aufgabe auseinandersetzen. Ziel war es, das Pflichtbewusstsein eines jeden einzelnen zu verbessern.
Inzwischen kristallisiert sich aber heraus, dass die Idee keine saftigen Früchte tragen will, sondern eher Dörrobst produziert. Die Trainingsmoral ist aufgrund des fehlenden Leitwolfes und zahlreicher beruflicher Verpflichtungen am Boden, was sich letztendlich auch in den Spielen widerspiegelt: Die Fehler in der Defensive häufen sich, wodurch die Busters ihre Gegner immer wieder stark machen.
Am ersten Spieltag hatten die Gießener gegen Darmstadt 14 überflüssige Fehler produziert, immerhin aber einen Sieg davongetragen. Am Samstag reduzierten sie in Frankfurt die Fehlerzahl auf zwölf – was mindestens acht zu viel sind – und erhielten von 1860 die Quittung in Form zweier Niederlagen.
Höhepunkte auf Seiten der Gäste waren Mangelware. Ein Double von Bennet Augustat und ein schöner Catch von Jugendspieler Dennis Baloditis waren die einzigen Glanzpunkte, die Gießen den Tag über setzte. Jeweils ein Inning reichte den Gastgebern, um die bieder spielenden Busters zu bezwingen.
In Spiel eins fiel die Entscheidung im vierten Inning bei einem Zwischenstand von 4:2 für die Busters. Pitcher Peter Cichon hatte bis dato eine gute Leistung gezeigt, dann allerdings kam ein At-Bat, das ihm das Genick brach: Julius Mannel hatte zwar keine Chance gegen die Curveballs des Pitchers, doch der wiederum hatte keine Chance beim Schiedsrichter. Trotz fünf glasklarer Strikes stand am Ende ein Walk statt eines verdienten Outs. Dennis Damberg ließ ein Triple folgen, und nach einigen weiteren Battern sowie dem obligatorischen Fehlern in der Gießener Verteidigung hatte Frankfurt das Spiel gedreht und letztendlich auch entschieden. Am Ende hieße es 15:5 für die Gastgeber.
In Spiel zwei stand Rafael Paris trotz starker Schmerzen am Wurfarm auf dem Mound. Der Star-Pitcher der Busters konnte aber nicht wie gewohnt dominieren und quälte sich von Inning zu Inning, während ihn seine Verteidigung ein ums andere Mal im Stich ließ. Den entscheidenden von acht Fehlern machte Paris dann aber beim Stand von 7:3 selbst: Einen leichten Ball jagte er bei einem Double-Play-Versuch ohne Not über das zweite Base und statt sich mit zwei Aus in einer guten Ausgangslage zu befinden, sahen sich die Busters geladenen Bases bei Null aus gegenüber. Die Strafe folgte auf dem Fuß, Frankfurt drehte das Spiel auf 8:7.
Die Gäste müssen aber nicht nur in der Defensive auf Fehlersuche gehen. Offensiv spielten sie nicht aggressiv genug, begingen auch hier den ein oder anderen Patzer und verspielten manchen Punkt. In Inning sechs ließ 1860 weitere sieben Punkte folgen und entschied die Partie mit 15:9 für sich.
Am Samstag wartet auf Gießen ein alter Bekannter: Aufgrund eines unglücklichen Spielplanes tritt das Team zum Rückspiel bei den Darmstadt Whippets II an.
Es spielten: Hannes Itzerott (1 Hit bei 5 Versuchen, 3 Walks), Florian Lerchbacher (1/4, 4 Walks), Bennet Augustat (2/6, 2 Walks), Rafael Paris (3/7, Walk), Chrissy Leinberger (0/4), David Donat (3/5, Walk), Mark Leinberger (0/4), Lenny Dietrich (0/5, Walk), Sebastian Fritsche (0/3, Walk), Dennis Baloditis (0/2, Walk), Peter Cichon (3/7, Walk).
Bürgerreporter:in:Flo Lerchbacher aus Marburg |
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