Neue Wagen für die Main-Weser-Bahn

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Am 25.10.2012 war im Zug von Frankfurt nach Marburg ein neuer Doppelstockwagen mit einem erstaunlich geräumigen Fahrradabteil unterwegs.

Bereits im März 2012 konnte man in der Fahrplanvorschau des Nordhessischen Verkehrsverbunds lesen: "Mit dem Fahrplanwechsel beginnt ein neuer Verkehrsvertrag für die Linie RE30. Dann kommen auf dieser Linie neue bzw. modernisierte Doppelstockwagen zum Einsatz, die von leistungsstärkeren Lokomotiven gezogen werden."

Ein neuer Wagen befand sich am 25.10.2012 im RegionalExpress, welcher um 15:30 von Frankfurt nach Marburg fährt, und stand als letzter Wagen direkt vor der Lok. Es handelte sich nicht um einen Steuerwagen mit Führerstand, sondern um einen innerhalb des Zugs beliebig platzierbaren Wagen. Das Mittelteil zwischen den Türen war im Untersgeschoss komplett als Fahrradabteil eingerichtet. Bei den bisher verkehrenden Zügen verfügen nur die Steuerwagen über Fahrradabteile.

Von außen kann der neue Wagentyp durch verschiedene Merkmale von den älteren Wagen unterschieden werden. Der Abstand zwischen Türen und Wagenenden ist deutlich größer. Auf den Türen kleben die Logos der Verkehrsverbünde RMV und NVV. Zur Fahrtzielanzeige werden orange Leuchtdioden benutzt, während bei den älteren Wagen Anzeigen mit LCD-Display oder mechanischen Pixeln zum Einsatz kommen.

Hoffnung für Radfahrer
Die Doppelstockzüge auf der Main-Weser-Bahn bieten die mit Abstand schnellste Nahverkehrsverbindung zwischen Frankfurt und Kassel und werden im Sommer von vielen Radfahrern genutzt. Auch im Jahr 2012 ist es vorgekommen, dass der Platz im einzigen Fahrradabteil nicht für alle Fahrräder aureichte und daher so mancher frustriert am Bahnsteig zurückbleiben musste - was je nach Fahrtziel eine Fahrtzeitverlängerung von 1:45h bedeutete, da zwischen Gießen und Kassel kein Stundentakt angeboten wird. Wer das übervolle Fahrradabteil schon rechtzeitig sah und sich mit dem Rad bei einem anderen Wagen in den Eingangsbereich stellte, riskierte ein nicht unbedingt angenehmes Erlebnis, nämlich von einem gestressten Schaffner angebrüllt zu werden.
Durch den Einsatz des neuen Wagentyps lässt sich das Risiko von überfüllten Mehrzweckabteilen stark reduzieren. Außerdem ist ein schnellerer Einstieg von Radlergruppen möglich, da gleich zwei Türen direkt zum Fahrradabteil führen.

Im Moment müssen Reisende auf der Main-Weser-Bahn erst noch einmal zusätzlich leiden: Die Doppelstockzüge sind sehr häufig nur mit fünf statt sechs Wagen unterwegs, was das Gedränge zu den stärker nachgefragten Zeiten deutlich erhöht.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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