Gedanken an das ’Alte Brauhaus’ in Marburg
Nachdem vor ein paar Wochen in der beliebten Marburger Traditionsgaststätte ’Altes Brauhaus’ die Lichter ausgingen, tut sich seit einigen Tagen wieder etwas im roten Fachwerkhaus am Fuß der Universitätskirche. An allen Ecken und Enden wird gewerkelt, und man darf gespannt sein, was sich hinter den noch verschlossenen Türen vielleicht bald schon den Bürgern präsentieren wird.
Hoffentlich nicht noch einer von diesen Billigläden, fürchten schon die einen. Andere orakeln von der Filiale einer Fast Food -Kette oder wollen bereits einen Drehspieß und Fladenbrot durch das Fenster gesehen haben.
Nein, eines der ältesten und schönsten Gebäude Marburgs hat eine bessere Zukunft verdient. Und gerade als Stammhaus einer der ältesten Brauereien Hessens und historische Braustätte des Marburger Bieres, dessen Gläser seit Jahren schon ausgetrunken sind, verdient es im Sinne seiner ursprünglichen Bestimmung erhalten und weitergeführt zu werden. Vielleicht sogar mit den feinen Bieren einer inzwischen wieder existierenden kleinen Hausbrauerei. Vielleicht ergeben sich sogar Möglichkeiten, die alten Getränkenamen wieder auferstehen zu lassen. Gar nicht so abwegig, wie eine Schnellrecherche beim Deutschen Patent- und Markenamt zeigte.
Auf jeden Fall bedarf es eines fähigen, umsichtigen Gastronomen, der die Chancen, die sich aus dieser Lokalität ergeben, wahrnimmt und mit einem Gesamtkonzept, in dem die Tradition des Hauses weiterlebt, realisiert. Da bedarf es dann auch keines Restaurant-Testers, um dem Betrieb die nötige Einzigartigkeit im gastronomischen Umfeld zu verleihen.
Schließlich und selbstverständlich braucht es ein ’gepflegtes Bier’, das dem heute schon etwas antiquierten Begriff alle Ehre macht. Für das es sicht lohnt, das Auto zuhause und die nicht vorhandenen Parkplätze vor dem Tresen gern verschmerzen zu lassen.
Alles mal wieder reine Utopie. Ja vielleicht – leider.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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