Causa Corona: Hass und Hetze durch Pandemische Projektionen

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Die Frage, weshalb die derzeitige gesellschaftliche Diskussion derart von Hass und Hetze bestimmt wird, treibt mich um. Denn: Es sind nicht nur die gesellschaftlich Verfemten, bei denen der dünne Lack der Zivilisation abblättert, sondern auch die so genannten „Säulen der Gesellschaft“, benehmen sich daneben.

Wer Andersdenkende als "Covidioten" (Saskia Eskens), "Bekloppte" (Joachim Gauck), "Tyrannen" (Frank-Ulrich Montgomery) beschimpft oder als entbehrlicher, sich ziemlich weit rechts unten befindender, nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes benötigter - und damit zu entfernender(?) - Blinddarm" (Sahra Bosetti) beleidigt macht genau das, was er anderen vorwirft: Er hasst und hetzt!

Wie die Sachlage psychologisch einzuordnen ist, zeigt der nachstehende Artikel von Bastian Barucker.

Warnung:

Wer sich selbst für unfehlbar hält, sollte diesen Artikel erst gar nicht lesen! Mögliche Folgen sind Selbsterkenntnis und Einsicht.

Fundstück auf:
Auf Spurensuche nach Natürlichkeit
Ein Blog von Bastian Barucker

Pandemische Projektionen

Das Besondere an einem unsichtbaren Feind ist die durch ihn entstehende Projektionsfläche. Das unbegreifbare Virus-Geschehen ist die perfekte Leinwand, um Unangenehmes, Unbewusstes und Verdrängtes an die Oberfläche zu bringen. Der Vorteil der Projektion ist dabei, dass die aufkommende Anteile nicht mehr die eigenen, sondern die des Anderen sind. Eine formidable Abwehr des eigenen Schattens.

Bevor wir uns in die Landschaft der psychologischen Projektionen begeben, sollten wir klären, was gemeint ist.

  • „Projektion, ein zentraler Abwehrmechanismus, das unbewußte Übertragen von Affekten und Impulsen auf ein Gegenüber. Anteile des eigenen Selbst werden in einer mit Affekten und Wünschen einhergehenden Interaktion dem Interaktionspartner unterstellt – in der festen Überzeugung, dieser sei so, wie man ihn wahrnehme. Die Projektion dient aus Sicht der Psychoanalyseder Abwehr von Angstund der Aufrechterhaltung des Selbstbildes: Nicht ich selbst habe manipulierende Absichten, sondern mein Gegenüber und Interaktionspartner.“

    https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/projek...

Ausgestattet mit diesem Verständnis von Projektionen, lade ich zu einer Reise durch die Zeit ein. Ich stelle Aussagen und Begebenheiten vor, die scheinbar sehr genau die vorangestellte Definition erfüllen, jedoch als Projektion in der Öffentlichkeit nicht erkannt werden.

Es ist April 2020 und Ich stehe auf einem Marktplatz einer mittelgroßen Stadt, wo ich zum wiederholten Mal eine Mahnwache initiiert habe, um Menschen zu Corona und der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zu einem Dialog einzuladen. Dutzende Zitate hochrangiger Wissenschaftler säumen den gepflasterten Fußboden. Sie liegen in einem Kreis, der durch ein Seil kenntlich gemacht ist. Dieses Seil soll uns Demoteilnehmer im angemessenen Abstand von den Zuschauern absondern.

Bereits im Vorfeld wurde mir erzählt, dass die Antifa ein Auge auf uns geworfen hat, und schon bald sitzen schwarz vermummte Menschen an der Peripherie des Marktplatzes. Sie tragen Maske und Kapuze und einige von ihnen sind mit Kamera und Objektiv bewaffnet. Wir, die Demogruppe, sind ein bunter Haufen von Ökos, die mit Trommeln, Schautafeln und Schildern unsere Meinung kundtun wollen und zum Dialog einladen. Bald mache ich mich auf den Weg und mische mich unter die Menschen.

Ich treffe einen guten Bekannten, der mit der hiesigen Antifa befreundet ist. Dieser teilt mir mit, dass sich auf dem Marktplatz auch “Rechte” befinden sollen und dass Mitglieder der Antifa wünschen, dass wir diese Menschen vom Marktplatz verweisen. Umformuliert frage ich meinem Freund zurück: „Also die Antifa, die sich gegen Diskriminierung und Faschismus engagiert, möchte, dass ich eine andere Person dazu bringe, einen Ort zu verlassen, auf dem sie das Recht zu stehen und zu verweilen? Er nickt.

Ich lache, schüttele den Kopf und denke mir, was für eine unglaubliche Projektion. Wie schwierig ist es scheinbar zu erkennen, dass die Antifa in diesem Fall genau die totalitären Verhaltensweisen an den Tag legt, gegen die sie sich einsetzt.

Seit März 2020 erlebe ich genau dieses wiederkehrendes Phänomen regelmäßig. Menschen bezichtigen andere Menschen eines Verhaltens, welches sie selber offensichtlich an den Tag legen, ohne es zu bemerken.

Die Politik

Markus Söder z.B. warnt vor einer Art Corona-RAF in Deutschland(1) und ist der Meinung, die sogenannten „Querdenker“ müssten von staatlichen Sicherheitsbehörden ausgeleuchtet werden. Er hatte im März 2020 in Bayern als erstes Bundesland Ausgangssperren während des Lockdowns verhängt. Er nahm an, die Befugnis zu haben, Hunderttausende von gesunden Bürgern nachts in ihren Wohnungen einsperren zu dürfen. Im Oktober 2021 wurden diese Ausgangssperren im Nachhinein als rechtswidrig eingestuft, und die Richter bescheinigten Söders Regierung ein fragwürdiges Menschenbild.(2)

Bundestagsvizepräsident und Rechtsanwalt Kubicki kommentiert die gerichtliche Entscheidung wie folgt: „Eine erste Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes zeigt, dass Ministerpräsident Markus Söder aus dem ‘Team Vorsicht‘ grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien missachtet und gegen das Übermaßverbot verstoßen hat“ (3)

Wer sollte hier eigentlich von den Sicherheitsbehörden durchleuchtet werden? Menschen, die gegen Grundrechtseinschränkungen von historischem Ausmaß demonstrieren und damit im Falle der Ausgangssperre den Gerichten 1,5 Jahre voraus waren oder ein Mann, dem ein fragwürdiges Menschenbild attestiert wird und Hunderttausende von ihnen in ihren Grundrechten einschränkt? Was für eine unglaubliche Projektion!

Ministerpräsident Kretschmann lässt im baden-württembergischen Landtag Folgendes verlauten: „Dann wird die Bevölkerung durchgeimpft und dann ist es rum mit der Pandemie.“ (4)

Besonders spannend ist bei diesem Satz die Verwendung des Passivs. Kretschmann geht offenbar nicht davon aus, dass die Menschen sich aktiv und gut informiert für eine Impfung entscheiden, sondern sich durchimpfen lassen. Diese Wortwahl läßt durchblicken, wie gerne Herr Kretschmann anordnen würde, alle Menschen impfen zu lassen. So eine Allmachtsphantasie widerspricht der Haltung, dass mündige Bürger das Recht haben, eigenständig über medizinische Behandlungen zu entscheiden.

Die Einwilligung des Patienten in eine medizinische Maßnahme ist Ausdruck des verfassungsmäßigen Rechts des Patienten auf Selbstbestimmung und des Rechts auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit. (Grundgesetz Artikel 2)

Die, die auf diese Diskrepanz hinweisen und grundgesetzkonform auf die Straße gehen, werden dann vom Verfassungsschutz beobachtet.(5) Das begrüßt auch das Innenministerium denn, „Proteste und Demonstrationen gegen die Corona-Politik würden insbesondere durch Protagonisten der “Querdenken”Bewegung zunehmend instrumentalisiert, um das Vertrauen in die staatlichen Institutionen und seine Repräsentanten zu erschüttern.“ Es wurde sogar eine neue Kategorie beim Verfassungsschutz für die Maßnahmenkritiker geschaffen: die Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates”

Wenn ein Ministerpräsident davon spricht, die ganze Bevölkerung durchzuimpfen und dabei scheinbar davon ausgeht, dass das in irgendeiner Form verfassungskonform ist, dann erschüttern nicht die dagegen Protestierenden die staatlichen Institutionen und seine Repräsentanten, sondern die Repräsentanten selbst. Auch hier wird das eigene verfassungsfeindliche Handeln auf andere projiziert, um weiterhin im Recht zu bleiben und abzulenken. Vermutlich, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Die Wissenschaft

Ein weiteres Highlight der Projektionspandemie ist ein Ausspruch des Virologen Christian Drosten. Er gilt für viele als Experte in Sachen Corona, obwohl er bereits während der vermeintlichen Schweinegrippe-Pandemie unnötigerweise und fahrlässig Angst in der Bevölkerung schürte und damit seine Glaubwürdigkeit bzgl. der Bewertung von Pandemien eingebüßt haben sollte.

Er war und ist einer der Protagonisten, die Sars-Cov2 fälschlicherweise als Killervirus darstellen und Impfungen und Lockdowns als einzige Lösungen propagieren. Ohne seinen eher mangelhaften PCR-Test(8) gäbe es die Grundlage aller Fallzahlen (nicht Infektionszahlen) nicht. Hochrangige internationale Wissenschaftler, die nicht aus der Virologie, sondern der Epidemiologie, der öffentlichen Gesundheit und der Medizinstatistik kommen, sind wahrscheinlich die wichtigsten medizinischen Experten im Pandemiegeschehen. So, wie wir bei einem Hausbau anstelle eines Spezialisten für ein bestimmtes Gewerk einen Architekten brauchen, der das Gesamtbild im Blick hat, benötigen wir zur Beurteilung eines Epidemiegeschehens statt eines Spezialisten für Virologie auch eher Epidemiologen und Statistiker.

Genau solche Architekten, in dem Fall hochrangige, international anerkannte Infektionsepidemiologen der Elite Universitäten Oxford, Stanford und Harvard hatten am 4. Oktober 2020 mit der Great Barrington Erklärung für einen ganzheitlichen und evidenzbasierten Umgang mit dem Virusgeschehen geworben. Diese Erklärung hat haben aktuell über 60.000 Ärzte und Wissenschaftler sowie ca. 800.000 Bürger weltweit unterschrieben.(9)

Herr Drosten, der weder Epidemiologie noch Medizinstatistiker oder Experte der öffentlichen Gesundheit ist, äußerte sich im NDR Podcast auf folgende Art und Weise zu dieser Erklärung: (10)

„Wir haben den falschen Konsens, also das Präsentieren einer Gruppe von scheinbaren Experten. Ich sage hier nur Great Barrington Declaration: Das ist eine ganze Gruppe von Pseudoexperten. Die sind alle nicht aus dem Fach, haben sich aber über infektionsepidemiologische Themen laut geäußert,

Einer der Initiatoren der Great Barrington Erklärung ist Martin Kulldorff, Professor für Medizin an der Harvard Medical School und sowohl Biostatistiker als auch Epidemiologe. Er antwortete Christian Drosten auf Twitter wie folgt:

“Als Infektions-Epidemiologe würde ich mich über einen öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs mit @c_drosten freuen. Debatten sind besser als Verleumdung.”(11)

Der fachfremde Pseudoexperte, der bereits durch grobe Fehleinschätzungen bekannt geworden ist, betitelt kompetentere und erfahrene Wissenschaftler auf eine Weise, die besser auf ihn selber besser: selbst passt als auf den Anderen. Eine unglaubliche Projektion.

Vielleicht erinnern sie sich noch an den Slogan „Follow the Science“. Er war neben dem Slogan „WirbleibenzuHause“ das anfängliche Mantra des Corona-Geschehens. Wir sollten der Wissenschaft glauben. Beziehungsweise stimmt das nicht ganz. Wir sollten den Wissenschaftlern glauben, die sich im Umgang mit Corona mit der Regierung und ihren Top-Beratern einig waren.

Dr. Fauci ist Immunologe und das US-amerikanische Pendant zu Drosten. Er sagte sogar, dass, wenn man ihn angreifen würde, das einem Angriff auf die Wissenschaft als Ganzes gleichkäme(12). Zitat: “Sie (seine Kritiker) kritisieren wirklich die Wissenschaft, weil ich die Wissenschaft vertrete. Das ist gefährlich.”(13)

Ausformuliert bedeutet das, dass Dr. Fauci der Meinung ist, dass er und seine Meinung die Wissenschaft als Ganzes repräsentieren. Dieses Selbstbild und der damit einhergehende Anspruch einer unangreifbaren, höher gestellen Autorität hat starke religiösen Zügen. Zusammen mit RKI-Präsident Lothar Wielers mahnenden Worten „Diese Regeln dürfen nie hinterfragt werden.“ (14) zeichnen sie das eigentlich überwunden geglaubte Bild der eminenzbasierten Wissenschaft.

Damit rufen sie eben nicht dazu auf, der Wissenschaft zu folgen, sondern Autoritäten. Die evidenzbasierte Medizin und Wissenschaft im klassischen Sinn fordert uns dazu auf, den Fakten zu folgen, zu diskutieren und Theorien und Annahmen in Frage zu stellen. Dr. Fauci und Herr Wieler schaden mit ihren Aufrufen also höchstpersönlich dem Ruf der Wissenschaft und sind damit selbst die Angreifer, die sie so gerne im Außen sehen. Was für eine unglaubliche Projektion.

Faktenchecker

Als letztes Beispiel seien noch die vermeintlichen Faktenchecker erwähnt, die jeden und alles zerreißen, was nicht dem Regierungsnarrativ entspricht. In eloquenten Ausführungen und bewusst unausgewogenen Ansammlungen von Studien versuchen sie Maskentragen, Lockdowns und Impfungen zu verteidigen.

Die meiner Meinung nach wichtigste Grundlage der Berichterstattung haben die meisten bis heute scheinbar nicht durchblickt: Die Definition einer Infektion. Noch immer berichten Faktenchecker von Infektionszahlen, die keine Infektionszahlen sind. Ich schließe mich deshalb dem Aufruf des Immunologen Prof. Beda Stadler an und richte ihn gerne auch an die deutschen Redaktionen der Faktenchecker, die bei anderen einfordern, was sie selbst nicht tun: Fakten checken!

«Chefredaktionen von Schweizer Medien sollten jeden Mitarbeiter, der bei einem positiven PCR-Test von Infektion redet, eine Woche in unbezahlten Urlaub schicken, um immunologische Bildungslücken zu schliessen.»(15)

Schlussbetrachtungen

Die Liste der Beispiele würde ein Buch füllen, und ich bekomme hin und wieder die Kritik, dass diese psychologischen Analysen nicht wirklich weiterhelfen, da die handelnden Akteure keinerlei Interesse an Selbsterkenntnis haben.

Trotzdem erscheint es mir wichtig zu verstehen, dass Menschen unbewusst anderen teilweise das vorwerfen, was sie selber tun. Da wir die Welt immer nur durch unsere Augen sehen und erahnen können, vermuten wir, dass sich andere Menschen so verhalten, wie wir es selber tun. Um das aktuelle gesellschaftliche Geschehen besser zu verstehen, kann es deshalb hilfreich sein, die Anprangerer von Fehlverhalten auf ihr eigenes Verhalten zu überprüfen. Eventuell zeigen sie zwar mit ihrem Finger auf die Anderen. Diese Anderen wiederum sind nur – und das ist das Schmerzhafte daran – Spiegel für das eigene Verhalten.

Von großer Wichtigkeit ist dabei, dass das Gleiche für jeden von uns gilt, da wir alle unbewusste Anteile in uns tragen, die wir gerne im Außen lassen, um uns selber zu schützen. Es wäre eine fatale Projektion anzunehmen, dass nur die Anderen projizieren, aber wir nicht. Dies gilt es liebevoll anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass wir Lebens- und Arbeitsgemeinschaften erschaffen, die sich dieser Dynamiken bewusst sind.

Erfreulicherweise formen sich aktuell überall Initiativen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Sie wollen Strukturen schaffen, die ihnen und ihrer Lebendigkeit wirklich dienen. Das Gelingen dieser neuen Bestrebungen hängt auch vom Mut ab, eigene Schatten und Projektionen offenzulegen und zu erkunden. Vielleicht kann durch diese innere Spurensuche ein größeres Bewusstsein dafür geschaffen werden, was jeder Mensch wirklich von Herzen will und was ihn lebendig sein lässt. Vielleicht kann uns das Erkunden unserer inneren Landschaften dabei helfen, auch im Außen Landschaften zu erschaffen, die voller Lebendigkeit blühen und wachsen dürfen. In diesen Landschaften gibt es auch schattige Orte. Sie laden dazu ein, hin und wieder dem zu begegnen, was in uns noch verborgen ist, um es nicht in die Welt zu projizieren.

Was für eine Utopie!

https://www.mdr.de/geschichte/fleckfieber-seuche-1...

(1) https://www.fr.de/politik/markus-soeder-csu-corona...

(2) https://www.welt.de/politik/deutschland/plus234231...

(3) https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-n...

(4)https://www.youtube.com/watch?v=wtDg9x-e2_A

(5) https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/cor...

(6) https://www.youtube.com/watch?v=0ascOpT7DO0

(7)https://www.sueddeutsche.de/wissen/schweinegrippe-...

(8) https://cormandrostenreview.com/

(9) https://gbdeclaration.org/

(10) https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript28...

(11) https://de.rt.com/international/115541-pseudo-expe...

(12) https://www.independent.co.uk/news/world/americas/...)

13 https://brownstone.org/articles/is-anthony-fauci-t...

(14) https://youtu.be/EtsGdxitwMA

(15) https://www.beda-stadler.ch/2021/08/21/wer-positiv...
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Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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