Bekommen wir jetzt noch ein Russenproblem?

Die von der russischen Politik und deren Medien angefeuerte kollektive Empörung von Russlanddeutschen und Russen beider Staaten wegen der angeblichen Vergewaltigung einer Russlanddeutschen, stimmt mich nachdenklich.

Soll man den Stellungnahmen unserer Politiker Glauben schenken, dass sich der in den russischen Medien verbreitete Sachverhalt sich in Wahrheit ganz anders darstellt und nur Teil des inzwischen üblichen Propagandakrieges ist? Gleichwohl ist nach der Silvesternacht in Köln der Eindruck nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die wahren Wahrheiten erst zögerlich nach und nach ans Tageslicht gezogen werden.

Hätten wir dann oder haben wir bereits ein bislang unter den Tisch gewedeltes nächstes Problem? Über 4 Millionen aus wirtschaftlichen Gründen und aus freien Stücken zugewanderte, mehr oder weniger integrierte Russlanddeutsche und Russen, fordern, ja was eigentlich? Wurde da möglicherweise etwas versäumt, dass die Emotionen derart hochschlagen? Darüber macht man sich schon seine Gedanken.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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22 Kommentare

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Töpfer aus Marburg
am 29.01.2016 um 20:42

Glaubt man den aktuellen Nachrichten, ist der Fall der 13-Jährigen inzwischen aufgeklärt. Und wieder sehen wir, was unrecherchierte Meldungen wie gezielte Falschmeldungen in Foren, Medien und Politik anrichten können.

Bürgerreporter:in
Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge
am 29.01.2016 um 21:24

Genauso ist es leider, Karl-Heinz...

Was die doppelten Staatsangehörigkeiten angeht, so waren sie nicht nur bei uns verpönt sondern sind es auch in anderen westeuropäischen Ländern, insbesondere in Großbritannien.

Ich hatte einen Schüler mit britischem Pass, der sich entschloss nach dem Abitur Deutscher zu werden. Er musste aufgrund britischer Bestimmungen seine alte Staatsangehörigkeit auf- und seinen UK-Pass abgeben.

Bürgerreporter:in
Nicole Freeman aus Heuchelheim
am 30.01.2016 um 09:11

in meiner berufschulzeit hatte ich zwei russlanddeutsche in der klasse. die waren so unterschiedlich wie tag und nacht.
der eine wollte nie nach deutschland, hörte russische rockmusik, war in sich gekehrt und hatte gute handwerkliche leistungen. praktisch gut theoretisch bescheiden. er hatte keine lust deutsch zu lernen, denn für ihn stand fest mit 18 zurück in die heimat zu gehen. für ihn war russland heimat und er hatte sichtlich probleme mit der entscheidung seiner eltern. er kam aus einer großen stadt und sollte nun in gießen wohnen. gießen ist keine kleinstadt aber für jemanden wie ihn ein nest. er ging nach seiner lehre zurück nach russland.

der andere war froh in deutschland zu sein. seine eltern waren beide deutschstämmig. er dachte er spricht deutsch. ich schreibe bewußt,, er dachte er spreche deutsch,,! Er sprach einen uralten dialekt den seine familie unter vorgehaltener hand von einer zur anderen generation weiter gegeben hat. deutsch lesen konnte er weil ei deutsch von seinen großeltern und eltern gelernt hatte, durch bibellesen. er berichtete das ihr haus immer wieder durch russen angegriffen wurde weil sie die deutschen weg haben wollten. als er hier war erkannte er das ihn niemand versteht. er pinkelte fast in die hose weil ihm keiner den ABTRITT zeigen konnet. Abtritt ist ein altes wort für toilette, das hier nur die vom dorf aus dem vogelsberg kannten. der junge mann lernte sehr schnell hochdeutsch, wollte alle ihm gestellte aufgaben einfach nur bestens erledigen. er hatte sehr großen ehrgeitz und wollte einfach nur deutsch sein.
doch ihm zischte man ,, da kommt der russ,, entgegen. schade! er hat nicht aufgegeben. er hat seine lehre beendet- den meister gemacht- ist mit einer russlanddeutschen frau verheiratet und hat kinder. er wohnt wieder in einem dorf. er und seine familie sind im ort angekommen und angesehen.

ein russenproblem sehe ich nicht. die heimatvereine haben alle die irgendwann einmal zu uns gekommen sind. integrationsprobleme gibt es auch bei deutschen in anderen länbdern. nehmen wir einmal malle oder einige orte in den usa. dort gibt es rein deutsche siedlungen.

wer unter zwang irgendwo sein muß wird immer probleme haben sich zu finden.
bei den deutschstämmigen russen ist es leider so das sie gefangen sind zwischen zwei idenditäten. die einen fühlen sich als russen mit deutschen wurzeln und die anderen als deutsche die in russland lebten.