Glückliches Ende einer dramatischen Verfolgungsjagd
Ein lauter, harter Knall schreckte gestern Nachmittag meine Familie auf. Bei der Suche nach der Ursache wurde sie schnell fündig. Vor der Haustür lagen regungslos zwei Vögel, ein Greifvogel und Amselweibchen mit den Beinen nach oben. Vermutlich hatte der Greifvogel seine Beute verloren und jagte dieser in wilder Verfolgung in geringem Abstand hinterher.
Als die Amsel in ihrer Panik die Orientierung verlor, raste sie auf die Haustür zu, der Greifvogel unmittelbar dahinter, so dass beide Vögel nahezu zeitgleich auf der Verglasung aufschlugen und zu Boden sanken. Hilflos und schockiert musste die Familie den Vögeln in Ihrem Todeskampf zusehen. Zeit für meine Tochter, um schnell die Kamera schussbereit zu machen. Doch als sie zurückkehrte , waren die Lebensgeister plötzlich wieder in den Tieren erwacht – die Amsel drehte sich und stand wieder auf den Beinen. Beide atmeten schnell und heftig als sie sich nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sekundenlang wie hypnotisiert in die Augen starrten.
Und wie auf Kommando war er wieder da: Der Fluchtreflex der Amsel und der Jagdinstinkt des Greifvogels. Von einer Sekunde zur anderen schoss das Amselweibchen davon – und in der nächsten hob auch der Jäger ab. Ein aufregendes Naturschauspiel, bei dem wir in der ersten Reihe sitzen durften, fand so, zumindest für die Amsel ein glückliches Ende.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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