EINE NEUE VULKANINSEL FÜR DIE KANAREN?

La Restinga, El Hierro. In den letzten Monaten hat sich die vulkanische Aktivität sowohl am Meeresboden als auch unter der Insel El Hierro selbst, ständig verstärkt. Tausende von kleinen Beben, die jedoch meist unter der menschlichen Wahrnehmungsgrenze lagen, wurden unter der westlichsten Kanareninsel gemessen,. Immerhin hat sich die Nordostspitze der Insel inzwischen um einen halben Zentimeter gehoben und im Süden wurde der Ort La Restinga vorsichtshalber für kurze Zeit evakuiert.

Nur einen halben Kilometer von der Südspitze der Insel entfernt, vor La Restinga, brodelt Lava aus einem kleinen unterseeischen Krater ins Wasser. Eine Aschewolke, die inzwischen größer als die Insel selbst ist, breitet sich im Wasser sichtbar aus, Gase entweichen, tote Fische treiben im Wasser, ein kleiner Berg mit einem Sockel von 700 Metern und einer Krateröffnung von 150 Metern ist entstanden. Noch erreicht der neue Vulkan nicht die Meeresoberfläche, doch es fehlen nur noch 150 Mater, bis sich eine neue Insel aus dem Atlantik erheben wird.

Der atlantische Meeresboden schiebt sich jährlich um ein paar Millimeter in östlicher Richtung über die vorhandene unterseeische Lava. Doch einige Lavablasen wirken aufgrund ihrer Hitze wie Brenngläser und brennen Löcher durch den Meeresgrund, um sich dann ins Wasser zu ergießen, so wie dies jetzt bei El Hierro beobachtet wird.

Da die Vulkanologen von einem „gutmütigen“ Verhalten dieser Lava-Austritte ausgehen, sind die meisten Bewohner inzwischen wieder nach La Restinga zurück gekehrt. Doch Wachsamkeit bleibt geboten. Je mehr sich der neue Krater der Meeresoberfläche nähert, desto wahrscheinlicher sind Explosionen, die über die Wasseroberfläche hinaus wirken können.

Auf den Kanarischen Inseln ist inzwischen eine lebhafte Diskussion über den Namen der Neugeburt entbrannt.

Aktuelle Fotos von El Hierro: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-7440...