Was fehlt? - Montagsdemos für den Frieden

Wie der ein oder andere Mensch hier sicher mitbekommen hat, habe ich mir recht viel Zeit dafür genommen, um mir ein Bild von den neuen Montagsdemos für den Frieden, deren Ursprungsorganisatoren und der Kritik daran zu machen.
Das handeln beider Seiten hat m.e. durchaus ihre Berechtigung.
Doch beide Seiten ähneln sich leider mit ihrer Art zu kommunizieren und zu kritisieren erheblich.

Mit der Folge, dass sich derzeit die Befürworter der Montagsdemos und deren KritikerInnen mit wachsender „Begeisterung“ selbst zerlegen.
Wenn man dabei bedenkt um was es den allermeisten Menschen auf den Demos geht und was sie noch erreichen möchten empfinde ich dies schon mehr als tragisch.
Und im Hintergrund reiben sich vielleicht schon einige frohen Mutes die Hände, denn
beide Seiten erweisen allen friedensbewegten und systemkritischen Menschen in der Sache wahrlich einen Bärendienst.
Einiges davon erinnert mich an die destruktive Auseinandersetzung und der damit einhergehenden Schwächung der Occupy Bewegung.

Was wäre also zu tun um der Sache gerecht zu werden?
Mit was könnte diese unproduktive Auseinandersetzung gestoppt werden und sich zum positiven wenden?

Ich denke es braucht ganz dringend ein Manifest, eine Erklärung, einen Appell, womit klar wird wofür und wogegen die Demos stehen.
Sehr vielen Menschen fehlen nach wie vor schlicht und ergreifend eindeutige Aussagen über die Beweggründe, Forderungen und Ziel der Montagsdemos.
Denn fehlt so etwas, dann kann auch dies ein guter Grund dafür sein, sich eben dieser Bewegung nicht anzuschließen.

Warum ist das so wichtig?
Weil z.B. eben die Ursprungsorganisatoren, einige ihrer bekannten Redner, aber auch andere teilnehmende RednerInnen nicht nur aber auch u.a. absurdeste Propaganda betreiben, und hier und da schwarz-weiß Analysen anbieten - ala in der Politik gibt es kein links, kein rechts mehr, oder auch für üblerer Art, ala der Begriff Antisemitismus sei passe.
Denn nur weil einige von denen sich da nicht einorden können, oder wollen (das mag ich gerne glauben), oder weil sich z.B. Parteien, Politiker, Presse, dieser Einordnung nicht gerecht werden; oder weil zu hauf der Antisemitismusbegriff auch als Diffarmierungskeule missbraucht wird, heißt dies doch nicht, dass der Gebrauch davon sinnvollerweise nach wie vor zur Kommunikation benötigt wird.

Oder z.B. weil selbstverständlich noch ganz andere - früher oder auch später - die Demos für ihre Zwecke missbrauchen können.

Ich bin gespannt ob diese Aufforderung, sich um ein eindeutiges Manifest zu kümmern, und dies möglichst mehrsprachig, was auch für ErstunterzeichnerInnen und UnterstützerInnen geeignet ist, beherzigt und schnellstmöglich umgesetzt wird.

Bürgerreporter:in:

Petra Schlag aus Marburg

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