SPANISCHE STROMKONSUMENTEN WEHREN SICH
Teneriffa. Hier in unserem myheimat Forum gibt es sehr viele interessante Beiträge, die die Unzufriedenheit deutscher Staatsbürger beschreiben. Sei es die Politik aus Bund, Land oder Stadt, die Legislative, die Exekutive, das soziale Netz, die Sozialversicherung, die Energiepreise oder Nachbars Lumpi.
Schon öfters habe ich in diesen Beiträgen darauf hingewiesen, dass der mündige Bürger nicht alle Benachteiligungen oder Einschränkungen akzeptieren muss. Verbaler Protest ist gut, aber nur ein erster Schritt und sollte nicht in Lamentieren und Schulter klopfendem Gejammer enden. Taten müssen als zweiter Schritt folgen, um dem verbalen Protest Nachdruck zu verleihen. Doch da fällt auf, dass die Leidensfähigkeit des deutschen Untertanen schier endlos ist. Aktionismus ist wohl nur bei Gewerkschaften angesagt. Europäische Nachbarn, seien es Franzosen, Engländer oder Griechen zeigen da mit beachtlichem Erfolg schon ein ganz anderes Kaliber.
Ein gutes Beispiel, wie man sich als „kleiner Mann“ z.B. gegen Ausbeutung wehren kann, demonstrieren in Kürze die spanischen Stromkonsumenten. Da die Strompreise zum dritten Male innerhalb eines Jahres angehoben werden sollen – und da sind sich die Anbieter stets einig – werden am 15.Februar Millionen spanischer Stromkunden um 22 Uhr für fünf Minuten alle Elektrogeräte und Lampen ausschalten, um dem Stromkartell zu zeigen, dass man nicht wehrlos ist. Über das Internet in Spanien läuft zurzeit eine Informationswelle an alle Freunde und Bekannten mit dem Aufruf zur Solidarität. Man darf gespannt sein, wie viele Millionen Euro Umsatz den Preisdiktatoren durch nur fünf Minuten Abschaltung entgehen werden.
Vielleicht ein kleiner gedanklicher Anstoß für mündige deutsche Staatsbürger? Mit sonnigen Grüßen von Teneriffa.
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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