Quo vadis Bundeswehr?

Man macht sich so seine Gedanken

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass in einer wehrhaften Demokratie jeder in angemessener Form seinen Beitrag zu leisten hat, was den zivilen Beitrag mit einschließt. Ich habe darum nie verstanden, warum die allgemeine Wehrpflicht und alternativ der Zivildienst ausgesetzt wurde.

Die Abschaffung der Wehrpflicht ist der allgemeinen Friedenseuphorie nach dem Ende des Kalten Krieges geschuldet. Deutschland war ja nur noch von Freunden umgeben, so dachte man. Mit einem Rückbau der Armee ließ sich daher viel Geld einsparen, um es in zivilen Projekten versickern zu lassen. Oder hat sich in Punkto Bildung, Gesundheit, Straßenbau nennenswertes getan?

Jetzt scheint sich das zu rächen, die Bedrohungslage hat sich innerhalb weniger Monate verändert und die Bundeswehr ist, wie man täglich aufs Neue überrascht wird, nur noch bedingt einsatzbereit. Für diese Feststellung kam der Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers 1962 wegen Geheimnisverrat noch hinter Gitter. Heute pfeifen es die Spatzen von Dächern.

All die seit dem Mauerfall unkontrolliert und ungestraft begangenen Managementfehler der amtierenden Verteidigungsministerin anzulasten, ist äußerst deplatziert und unfair. Denn von den erst jetzt scheinheilig angeprangerten Zuständen der Armee wussten sämtliche seit Ende des Kalten Krieges ernannten Verteidigungsminister aus allen Parteien, mit Masse aus CDU/CSU. Sie alle haben die Bundeswehr gegen die Wand gefahren. Und die Soldaten haben nun unter den Rüstungsproblemen zu leiden, wenn sie in Krisengebieten ihr Leben riskieren.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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