Kaum ein Tag vergeht...

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Marburg, Anfang Februar 2014

Die Grafik zu den Einzelhandelsumsätzen stammt aus dem aktuellen Beitrag im Wirtschaftsblog querschüsse. Die anderen Grafiken sind vom globalisierungskritischen Blog von Joachim Jahnke

Sie lügen wie gedruckt, wir drucken wie sie lügen Werbespruch der Jungen Welt

...ohne positive Meldungen aus der Bundesdeutschen Wirtschaft. Egal ob bundesweites Medium oder Lokalblatt, für die bundesdeutsche Wirtschaft gibt es nur eine Richtung: Nach Oben

Hier eine Auswahl von Schlagzeilen oder Meldungen von der online-Ausgabe der Oberhessischen Presse, dem Tageszeitungsmonopolisten der Stadt Marburg:

"Großer saisonaler Anstieg bleibt aus" (2. Februar)

"Bei den Verbrauchern in Deutschland sitzt das Geld so locker wie lange nicht. Der stabile Arbeitsmarkt und die mickrigen Zinsen befeuern die Kauflust". (1. Februar )

"Hessische Bauwirtschaft 2013 mit mehr Beschäftigten" (28. Januar)

"Wirtschaft strotzt zum Jahresbeginn vor Zuversicht" (27. Januar)

„Der Wind bläst tendenziell von hinten“ (23. Januar)

"Rekord bei Erwerbstätigen: Hessen aber unter Bundesniveau" (23. Januar)

"Handwerker in Rhein-Main optimistisch" (22. Januar)

"Hessen steuert wieder auf Touristenrekord zu" (22. Januar)

"Die Lust auf Süßes wird größer" (21. Januar)

"Volksbank Mittelhessen verzeichnet neue Rekorde" (20. Januar)

"Handwerkskammer erwartet laut Umfrage gute Geschäftsentwicklung" (17. Januar)

"Prognose: Beschäftigung in Rhein-Main wächst stärker als in Hessen" (16. Januar)

"Prognose: Beschäftigung in Hessen steigt weiter" (16. Januar)

"Deutsche Wirtschaft wächst um 0,4 Prozent" (15. Januar)
….
"Verbraucherstimmung auf langjährigem Hoch"
….
"Händler feiern den „dritten Festtag“
….
"Weihnachtsgeschäft zieht spürbar an"
…..
"Die Deutsche Wirtschaft gibt Gas"
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"Deutsche Exporte überraschend auf Rekordniveau!"
….
"Konsumklimaindex auf Rekordniveau!"
….

Welch grandiose Wirtschaftsnachrichten! Eine Meldung jagt die Nächste! Welch eine Bestätigung des "Deutschland geht es gut" quer durch alle Gazetten! Kaum ein Superlativ für den Konsum und die Binnenkonjunktur wird ausgelassen.

Leider hat die Berichterstattung mit der Realität wenig bis nichts zu tun. Wie das statistische Bundesamt vorgestern berichtete sind die Einzelhandelsumsätze im Dezember 2013 gegenüber dem Dezember 2012 real um 2,4 Prozent gefallen.

Und jetzt? Katzenjammer? Oder seriöse Berichterstattung? Schaun mer mal. Vor allem der erneute Rekordüberschuss bei den Exporten trägt die Konjunktur oder das Konjunktürchen - noch. Denn es ist nur noch eine Frage der Zeit wie lange sich der Rest der Welt das bundesdeutsche Wirtschaftsmodell gefallen lässt.

Dabei wäre es so einfach: Vermögens- und Unternehmenssteuern rauf, Löhne - deutlich - rauf, Transferleistungen deutlich rauf und die Menschen in der Bundesrepublik leben endlich nicht mehr unter ihren Verhältnissen, sondern konsumieren selbst, was sie an Waren und Dienstleistungen bereitstellen.

Aber da sei der neoliberale Zeitgeist vor. Im Zusammenspiel mit der neoklassischen Volkswirtschaftslehre (-leere?) wird der Mehrheit der Menschen diese als Wissenschaft verkleidete Ideologie zum Nutzen und Frommen der Reichen und Superreichen eingebläut, bis sogar ein veritabler französischer Sozialist und Präsident der Grande Nation einknickt.

Chapeau, an alle Mainstreammedien. 1914 bis 2014. Ein Jahrhundert Geschichte. Und nichts dazu gelernt. Bravo!

Volker Pispers: Über Gaukler und andere Wirtschaftsprofessoren
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Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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