Die Bahn im Winter

Mittwoch früh, gegen 7 Uhr: Die Pendler stehen im frisch gefallenen Neuschnee bei minus 5 Grad. Mütze, Handschuhe, Schal, trotzdem zittern einige und warten auf den nahenden Zug.
Endlich, der Regionalexpress läuft ein und die vielen Pendler suchen sich einen Platz. Erwartungsfroh ziehen sie Handschuhe, Mütze und Jacke aus um sich aufzuwärmen.
Nach einigen Momenten verziehen sich die Mienen. So kalt hier heute morgen? Keine Heizung? Verärgert zwängen sich die meisten wieder in ihre warme Kleidung, aber man friert weiter.
Wieder ein Beispiel dafür, dass bei der Bahn erst repariert wird, wenn etwas defekt ist, und nicht Serviceintervalle zur Vorbeugung eingeführt werden.

Auf die Anregung an die Schaffnerin, doch bitte die Heizung einzuschalten, kommt die genervte, bahntypische Antwort: „ Dann müssen sie da hinten in den Wagen gehen, in dem Wagen ist es warm.“

Diese Antwort ist so bahntypisch, weil sie doch die Einstellung der Bahn gegenüber ihren Kunden widerspiegelt:
Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann hat sich doch der Kunde der Bahn anzupassen. Die Bahn sollte sich wohl eher den Erfordernissen und den Wünschen ihrer Kunden anpassen, und endlich mal auf ein wenig mehr Service Wert legen.
Ein wenig mehr, könnte z.B. heißen: „Tut mir leid, die Heizung ist heute ausgefallen, das wird schnell repariert, dort hinten können sie sich aber aufwärmen.“… Oder ähnlich.
Liebe deutsche Bahn, wohin führt Dein Weg?

Bürgerreporter:in:

Michael Kröllken aus Kirchhain

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