Ausstellung zur Neugestaltung des Marburger Rudolphsplatzes.
Wenn die Menschen in städtebaulicher Hinsicht vor rund vierzig Jahren so klug gewesen wären wie heute, so manches Stadtbild hätte sich dann anders entwickelt. Was heute als Bausünde verurteilt wird, lag damals im Trend. Auch der Rudolphsplatz in Marburg hätte wahrscheinlich, bis auf einige nicht mehr sanierungsfähige Gebäude, mehr von seinem ehemaligen Charakter behalten.
So wurde der einst durch zahlreiche Ladengeschäfte mit Leben erfüllte Platz dem Erdboden gleich gemacht und zu einem hässlichen Verkehrsknotenpunkt umfunktioniert, der heute wie ein öder Fremdkörper wirkt. Sehr oft werden die Bausünden als gottgegeben hingenommen, und man arrangiert sich mit ihnen.
Umso erfreulicher ist es, dass man in Marburg im Jahr 2008 beschlossen hatte, sich nicht länger mit dieser Situation abzufinden. So entschloss man sich, Anfang 2011 einen Archtekten-Wettbewerb auszuschreiben. Zu dessen Vorbereitung wurden zahlreiche Analysen, unter anderem zur historischen Bausubstanz und zur heutigen Verkehrssituation durchgeführt. Selbst die Vorstellungen und Ideen der Bürger wurden in mehreren Workshops berücksichtigt, um sie in die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs einfließen zu lassen.
Inzwischen haben zahlreiche Architekten- und Planungsteams ihre Gestaltungsvorschläge erarbeitet, und das Warten hat in wenigen Wochen ein Ende, wenn am 09. September 2011 die drei besten Vorschläge unter städtebaulichen Gesichtspunkten prämiert werden. Diese werden im Anschluss an die Sitzung des Preisgerichts der Öffentlichkeit in einer Ausstellung, die mit Spannung erwartet wird, präsentiert.
Eines kann man allerdings schon heute feststellen: Egal welcher Vorschlag das Rennen machen wird, der Rudolphsplatz kann nur wieder schöner werden und das Marburger Stadtbild wird davon profitieren. Bleibt zu hoffen, dass der Umbau dann zügig in Angriff genommen wird.
Weitere Informationen unter http://www.marburg.de/de/101646
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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