Volkstänzer sprechen alle eine Sprache
Ein Feuerwerk rumänischer Folklore feuerten 20 Tänzer und Tänzerinnen und 8 Instrumentalisten des Ansamblul Folcloric Profesionist „Cindrelul – Junii Sibiului“ auf der Marktplatzbühne in Marburg ab. Sie eröffneten nach den Fanfaren des Christenberg-Blechbläser-Ensembles und dem Fassbieranstich durch OB Egon Vaupel mit schwungvollen Tänzen und Musikstücken den musikalischen Teil des Stadtfestes 3- Tage Marburg. Rumäniens älteste und renomierteste Folkloregruppe aus Marburgs Partnerstadt Sibiu (Hermannstadt) begeisterte mit ihrem 1-stündigen Programm, bei dem mehrmals die farbenfrohen Trachten gewechselt wurden, das Marburger Publikum. Die Gruppe war auf Einladung des Freundeskreises Marburg-Sibiu (Hermannstadt) eV., zur Festigung der Städtepartnerschaft, zum Stadtfest angereist und hatte während des fünftägigen Aufenthaltes ausgiebig Gelegenheit ihre Partnerstadt kennen zu lernen. Wobei die Atmosphäre des Stadtfestes mit seinen vielen in- und ausländischen Gästen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Zum Empfang im Marburger Rathaus betonte OB Egon Vaupel den Stellenwert von Städtepartnerschaften. „Die Politiker können die Grundlagen schaffen, die Partnerschaft mit Leben zu füllen, sei Sache der Bevölkerung aus den Partnerstädten,“ so richtete Vaupel sein Grußwort an die Gäste. Zur Förderung dieses Ansinnens hat sich im Jahre 2008 ein „Freundeskreis Marburg – Sibiu (Hermannstadt) e.V. gebildet der die organisatorische Betreuung übernommen und das Rahmenprogramm ausgearbeitet hat. Stadtführung, Besichtigung von Schloß und Elisabethkirche gehörten ebenso dazu wie eine Fahrt an den Edersee. „Der Freundeskreis, mit dem 1. Vorsitzenden Chris Moss, der 2. Vorsitzenden Ursula Schulze-Stampe, Schatzmeister Manfred Jannasch, Schriftführer Heinrich Löber und Elias Dobre an der Spitze, hält die Partnerschaft am Leben, so Egon Vaupel. Vaupel erzählte den Gästen von seinen Besuchen in Sibiu wo er einmal von einem Bürger angesprochen worden sei, der im sagte: “Hermannstadt ist die schönste Stadt Rumäniens“. Worauf er geantwortet hätte: “Und wir sind stolz darauf, die Partnerstadt zu sein.“ Nach einer 24-stündigen Busfahrt kam die Gruppe am Donnerstag in Marburg an, bezog Quartier in der Marburger Jugendherberge am Trojedamm und konnte erste Eindrücke des kommenden Stadtfestes erfahren indem sie dem Training der Drachenbootruderer zuschauen konnten. Der Abend stand dann ganz im Zeichen des Einander Kennenlernens. Der Freundeskreis hatte in die Kulturscheune Michelbach eingeladen. Hier hatte die Cappeler Volkstanzgruppe Capp ean Cäppche gemeinsam mit der Tanzgruppe der „Hessischen Volkskunstgilde“ die Bewirtung und die Gestaltung des Abends übernommen. Musste Elias Dobre, dessen Wurzeln in Hermannstadt liegen, bei der Begrüßung und dem Austausch von Gastgeschenken als Übersetzer fungieren so brauchte er beim anschließenden gemeinsamen Tanzen, Singen und musizieren dies nicht mehr zu tun. Volkstänzer sprechen alle eine Sprache. Zu einem Gegenbesuch in Hermannstadt wurde die Gruppe „Capp ean Cäppche – Hessische Volkskunstgilde“ bereits vor längerer Zeit eingeladen. Sie präsentiert vom 1. bis 5. August Trachten, Brauchtum und Liedgut aus dem Marburger Land beim „International Folklore Festival Songs of the Mountains“
(Lieder der Berge) in Hermannstadt.
Anmerkung:
Die Städtepartnerschaft mit der 170.000 Einwohner zählenden, am Fuße der Südkarpaten liegenden Stadt Sibiu, (Hermannstadt, Historische Region Siebenbürgen) besteht seit dem Jahre 2005. Heute leben dort noch 2000 Deutsche. Bürgermeister Klaus Johannis ist ebenfalls deutschstämmig. Sibiu war 2007 zusammen mit Luxemburg Kulturhauptstadt Europas. Im alten Siebenbürgen bildete Hermannstadt das Oberzentrum im wichtigen Siedlungsgebiet der Siebenbürger Sachsen.
Bürgerreporter:in:Bernhard Hermann aus Marburg |
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