Steinkreuze und ihre finsteren Geschichten
Bei einer Wanderung auf der neu ausgewiesenen "Amanaburch-Tour" um die Amöneburg treffen wir unweit der Lindaukapelle auf ein grob behauenes Steinkreuz.
Erst im Jahre 1964 fand man das stark verwitterte Kreuz, wie auf der Hinweistafel beschrieben, auf einem Hanggelände umgestürzt und von Hecken und Gestrüpp überwuchert. Man stellte das Kreuz neben der Waschbach, einem Wasch- und Bleichplatz der "Berger" Bürger auf. Wir erfahren weiter eine mysteriöse Geschichte, die sich hier im 16. Jahrhundert zugetragen hat.
Zwei Mägde, die in einem Eifersuchtsstreit aufeinander losgegangen waren, sollen sich mit einer Sichel tödliche Verletzungen zugefügt haben. Nicht überliefert ist, welche Person dieses Drama auslöste.
Wir empfinden beim Betrachten des massigen Kreuzes etwas Geheimnisvolles und Rätselhaftes. Oft ranken sich um die Entstehung solche skurille, dunkle Sagen, die nur selten eine geschichtliche Bestätigung erfahren.
Eine ähnlich steinernes Kreuz im Sindersfelder Wald weckt das Interesse im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten. Hier sollen vor langer Zeit zwei Bauern im Streit ein tödliches Ende gefunden haben. Da auf dem Stein eine Art Pflugschar eingeritzt ist, wird dies als Mordwerkzeug vermutet. Ob Mär, Legende oder Geschichte, so soll es vor 400 Jahren üblich gewesen sein, an solchen Stellen als Zeugnis Sühnekreuze aufzustellen, um für die zu Tode Gekommenen ein Gebet zu sprechen.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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