"Stausebacher Heggeknepper"
Fast alle Dörfer im Marburger Land haben wegen ihrer dörflichen Eigenarten, ihrer Landschaft oder auch Tierhaltung manch schmeichelhaften Jux-Namen.
Das Dorf Stausebach wurde von den Bewohnern, die im "fetten Grund" (Ebsdorfer Grund) leben, schon immer etwas verächtlich als "Hegge-Näest" bezeichnet. Wegen der schlechten Bodenwerte war dem Heckenbewuchs in der Stausebacher Gemarkung schon immer viel Raum zur Entfaltung gegeben. Die Hecken mussten im Herbst und Winter oft zurückgeschnitten werden, damit die landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht zurückgedrängt wurden. Daher der Name "Stausebacher Heggeknepper".
Heute weiß man, wie wichtig ein Wald- oder Feldsaum, bestehend aus Heckengebüsch, gegen Erosionen im Boden und für den Erhalt und Rückzug der Vogelwelt ist.
Die schimpfwörtliche Bezeichnung "Hegge-Näest" müsste uns eigentlich stolz machen, da in einem Nest stets Geborgenheit und Wohlgefühl zu finden ist wie in einem Vogelnest.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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