Kennen Sie Zons? Wie ein Dorf zur wehrhaften Zollfeste aufstieg.

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Das kleine linksrheinische Bauerndorf Zons, nahe Neuss gelegen, hat im Mittelalter eine Traumkarriere erlebt. Nachdem Vater Rhein wieder einmal sein Bett gewechselt hatte, floss er nicht mehr, wie heute wieder, an Neuss vorbei, so dass der Kölner Fürstbischof 1372 seine Zollstelle kurzerhand von Neuss nach Zons verlegte, das plötzlich unmittelbar am Strom lag.

Fortan wurde das bis dahin unbedeutende Dorf Zons zur wehrhaften Feste ausgebaut, mit Stadtmauern, Türmen und Toren versehen und bereits ein Jahr später mit Stadtrechten ausgestattet. Mit dem schnellen Aufblühen der Wirtschaft wurden zugleich aber auch Begehrlichkeiten geweckt. Die Stadt entwickelte sich zum Zankapfel der Regierenden. Zwar wechselten die Herrschaften, aber eingenommen wurde die Stadt nie. Deshalb nennt sie sich bis heute die „Jungfräuliche“ deren Befestigung kein Eroberer überwinden konnte.

Was den Belagerern nicht gelang, haben Hochwasser, Feuer und die Pest geschafft. So hat nur ein Teil der Häuser einen Brand 1620 überstanden, so dass viele der Gebäude auf die Zeit danach datieren. Aber die Befestigunsanlagen haben die Zeit bis heute im Originalzustand oder renoviert überdauert und versetzen den Besucher heute um Jahrhunderte zurück. Nach einem faszinierenden, mittelalterlichen Gang um Häuser, Türme, Winkel und Mauern laden zahlreiche urige Restaurants, Schänken und Biergärten zum Verweilen ein.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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