GEHEIMNISVOLLER ORT - Was alte Grabsteine erzählen ...
Alte Grabsteine atmen und vermitteln immer geheimnisvolle Geschichten. Obwohl die Inschriften der barocken Grabmale im Wechsel von Winden, Regen, Sonne, Schnee und Stürmen ausgewaschen, kaum lesbar sind, ziehen sie viele Blicke auf sich. Windschief zur Seite geneigt, erzählen sie uns mit den filigran, sehr kunstvoll in den harten Sandstein gehauenen Bildern, wie Kronen, Blumen, Engel-Darstellungen und den Jahreszahlen etwas über das Leben des Verstorbenen. Sie zeugen von dem Status, dem Beruf und Familienstand der Person. Mit Abbildungen wie Werkzeug-Zangen, Hammer und Schlüssel wird zum Beispiel dokumentiert, dass der Verstorbene das uralte Schlosserhandwerk ausübte. Der Ambos ist ein Symbol für den Schmied, der Schuh für den Schuster und das Seil für den Seilmacher.
Die Fläche, auf der die Grabdenkmäler heute stehen, gibt uns eine besonders beeindruckende Atmosphäre. Unregelmäßig auf dem hoch liegenden Plateau um die historische Schönberger Kapelle, oberhalb von Röllshausen in der Schwalm aufgestellt, zeigen sie uns eine mit viel Aufwand im 17. und 18. Jahrhundert betriebene Grabkultur. Sie erzählen uns von persönlichen Schicksalen und von den Menschen, die viel Leid erlitten,schreckliche Kriege mitgemacht haben und die in diesem bäuerlich geprägten Teil der Schwalm ein schlichtes Leben geführt haben. Manchmal noch zu Lebzeiten haben die Verstorbenen selbst, oder auch Steinmetze mit Hammer und Meißel diese Kunstwerke geschaffen.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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