Ein Besuch in Marburgs Partnerstadt Sibiu (Hermannstadt) - Rumänien

Froschkönig in Sibiu
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Wenn es um Rumänien geht, denken viele Menschen immer noch an Dracula, Armut, Kriminalität und an den Größenwahn des Diktators Caucsecu und dessen Monumentalbauten, wie das riesige Parlamentsgebäude - das größte der Welt. Schon bei der Ankunft in Bukarest merken wir, dass das Land trotz vieler wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Aufbruch ist und viel zu bieten hat. Eine moderne Großstadt mit vielen Kunstschätzen, herrlichen Parks und Alleen, und der Triumphbogen erinnert an Paris.

Bei der Weiterfahrt durch die Karpaten und Transsylvanien sind wir überwältigt von den Kulturschätzen, den stillen Klöstern und Kirchen. Farbige Bilder an den Außenwänden und im Innern zeigen eine Art Bibelunterricht für das einfache Volk, das weder lesen noch die kirchlichen Liturgien verstehen konnte.

In den Siebenbürgen-Städten Schäßburg, Kronstadt, Klausenburg u. a.treffen wir auf bastionmäßig gebaute Kirchenburgen mit wunderschönen Ausstattungen. Von der UNESCO wurden einige zum Weltkulturerbe ausgerufen.

In aller Munde ist auch die Dracula-Burg in Bran. Die Figur des Fürsten Vlad Tepes II war wegen des Schnurrbartes, der scharfen Zähne, dem weiten Mund und dem riesigen Nasenrücken geschaffen für die dämonische Gestalt des Grafen Dracula, weltberühmt in zahlreichen Filmen!

Unser Hauptreiseziel Sibiu (Hermannstadt) erreichen wir durch eine wunderschöne Landschaft, allerdings scheint in den Dörfern die Zeit stehengeblieben zu sein. Im Herzen der Stadt, am Großen Ring, bieten Stadtturm, katholische Kirche und Stadthaus ein imposantes Stadtbild. Der riesige Platz wird unrahmt von zahlreichen historischen Zunfthäusern mit ihren großen Ochsenaugen als Dachluken.

Am Kleinen Ring treffen wir auf die sogenannte Lügenbrücke. Die Bedeutung erhielt sie, weil junge Paare sich hier oft ewige Liebe schworen, was eine, wenn auch romantische Lüge bedeutete. Eine weitere Version besagt, dass, wenn jemand beim Überqueren der Brücke die Unwahrheit sagt, die Brücke einstürzen würde.

An dieser Stelle platzierten wir unseren mitgebrachten Froschkönig, der an das Grimm-Jubiläum 2012 in Marburg erinnert. Brücken stellen zu allen Zeiten immer etwas Verbindendes dar. Bleibt daher zu hoffen, dass die Partnerschaft (Brücke) zwischen Sibiu und Marburg stets völkerverbindend gesehen wird und niemals einstürzen wird.. Dabei denken wir alle an eine gemeinsame friedvolle Zeit in einem Vereinigten Europa!

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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