"Doas woar schun e stobige Arwed" - Frauenarbeit früher
Frauenarbeit war in den 50er-Jahren in der Landwirtschaft oft eine harte staubige Angelegenheit. Junge Mädchen wurden zur Mithilfe bei der Ernte und auch bei der Dreschmaschine eingesetzt, um sich ein paar Mark hinzuzuverdienen.
Die körperlich belastenden Arbeiten beim Dreschen wurden zwar von den Männern ausgeführt, dazu gehörten das Gabeln der Garben, das Sacktragen, das Beseitigen der Spreu und das Wegschaffen der gepressten Strohballen.
Sehr anstrengend waren aber auch die Arbeiten auf der Dreschmaschine, das Aufschneiden der Garben und das Hineinlegen derselben in den Einwurf der Dreschmaschine. Die Arbeiten mussten wegen der niedrigen Scheunendecke im Knien ausgeführt werden. Die jungen Frauen, auch "Einlegerinnen" genannt, die dort arbeiteten, trugen nicht nur Kopftücher, sondern mussten mit Halstüchern das Gesicht schützen. Der Staub war sicher die unangenehmste Begleiterscheinung bei ihrer Tätigkeit. Es kam gelegentlich vor, dass einzelne Helferinnen dies nicht vertrugen und an Staubfieber erkrankten. Gefährlich war vor allem der Staub in dem länger gelagerten schimmeligen Stroh.
Gelegentlich ging es trotz der schweren Arbeit ausgelassen zu, besonders, wenn der Maschinist die Lagerungen und Bänder abschmieren bzw. einfetten musste. Auch waren die Strohpressen sehr reparaturanfällig. Also auch eine Gelegenheit, eine Brotzeit zu machen und etwas gegen den ständigen Staub zu trinken. Aber auch, um durch die zusätzliche Freizeit ein wenig Spaß und Unterhaltung zu haben.
Bei so einer Pause entstand auch dieses Foto aus dem Jahre 1955 mit den zwei "Einlegerinnen" 1955 auf "Bromms" Hof in Stausebach vor dem alten LANZ-Bulldog.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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