Der Marburger Hauptfriedhof - ein Ausflugsziel?
Wer geht schon gern auf Friedhöfe? Doch vor den „Stillen Feiertagen“ in wenigen Wochen werden wieder viele Menschen die Friedhöfe besuchen, um die Gräber ihrer Verstorbenen zu schmücken. Dabei sind Friedhöfe nicht allein den Trauernden vorbehalten. Gerade die älteren laden mit ihren teils parkähnlichen Anlagen förmlich zu einem Besuch ein. So auch der Hauptfriedhof in Marburg an der Ockershäuser Allee.
Angelegt wurde er vor rund 160 Jahren als die kleineren Friedhöfe der Stadt am Michelchen, an der St. Jost-Kapelle und am Barfüßertor zu eng wurden. Auf der 22 Hektar großen Anlage mit einer Vielzahl alter Gräber und kunstvoll gestalteten Denkmälern erhält der Besucher Einblicke in die Geschichte der Grabkunst und das Repräsentationsbedürfnis der Bürger.
Interessant sind auch die verschiedenen Anlageformen, die bedingt durch unterschiedliche Geländeformen gewählt wurden. So findet man in dem von Sandsteinmauern umgebenen alten Teil quartiermäßig angelegte Grabfelder unter hohen Bäumen und in den später hinzugekommenen Bereichen Anlagen im Charakter eines Waldfriedhofs oder von Parklandschaften.
Als bedeutende Universitätsstadt hat Marburg zudem über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht, die zum Teil auf dem Hauptfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden. Ihre Gräber sind für interessierte Besucher in einem Faltblatt verzeichnet, das über den Link unten heruntergeladen werden oder über das Stadtbüro bezogen werden kann. Trotz aller Besucherfreundlichkeit muss ein Friedhof das bleiben was er ist: ein Ort der Trauer und der Stille. Und gerade letzteres macht ihn auch für Ruhe und Erholung suchende Menschen so interessant.
Der Marburger Hauptfriedhof, als eine der großen „Grünen Lungen“ der Stadt, ist zu jeder Jahreszeit ein attraktives Ausflugsziel. Auf Grund des schattenspendenden alten Baumbestandes ist natürlich Frühjahr bis Herbst die bevorzugte Zeit. Und schon bald wird der wiederkehrende Besucher dort seinen oberirdischen Ruhe- und Lieblingsplatz zum Abschalten, Durchatmen für Gespräche oder zur inneren Einkehr gefunden haben.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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