Berühmtheit in unserer Region: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Goethe
Mitten in der herrlichen Berglandschaft des Kellerwaldes, gerade mal 30 Kilometer von Marburg entfernt, liegt die ehemalige Zisterzienser-Abtei Haina. Sicher auch ein lohnenswertes Ziel für einen Tagesausflug in der Ferienzeit!
Übermächtig ragt die ab 1215 erbaute Klosterkirche über dem kleinen Ort Haina. Eine geschichtliche Verbindung nach Marburg war auch nach der Säkularisation mit dem Hospital durch den Landgrafen Philipp immer gegeben. Der wuchtige Dachreiter mit seinen kleinen Türmchen stammt erst aus dem Jahre 1889. Die gotische dreischiffige Hallenkirche mit ihrer farbigen Ausstattung und den mittelalterlichen Glasmalereien hat etwa die gleichen Ausmaße wie die Marburger Elisabethkirche.
Ein kleines Hinweisschild an der Ortsdurchfahrt macht uns neugierig auf einen Besuch in das Tischbein-Museum. In einem kleinen unscheinbaren weißen Fachwerkhäuschen, an der äußeren Klostermauer angelehnt, wurde im Jahre 1751 der auch als Goethe-Freund bekannt gewordene Maler J. H. Tischbein geboren. Sein Vater, der im Kloster eine Bäckerei und eine Schreinerei betrieb, vermittelte seinem begabten Sohn seine vorhandenen künstlerischen Talente. Bei einer seiner Italienreisen freundete er sich mit dem unerkannt reisenden Goethe an. Dort entstand auch 1787 das wohl bekannteste Werk des Malers Tischbein: "Goethe in der Campagna": Goethe mit einem übergroßen Hut und einem weißen Gewand gekleidet auf mächtigen Steinen vor einer römischen Landschaft sitzend. Über die Bankiers-Familie Rothschild gelangte das Bild in das Städel-Museum nach Frankfurt. Heute ist es dort eines der bekanntesten Werke.
Im Refektorium, dem Speisesaal des Klosters, treffen wir auf ein weiteres Gemälde des Malers Tischbein "Christus auf dem Ölberg". Kurz vor seinem Tode hat der nahezu blinde Künstler für seine Heimatgemeinde Haina dieses Gemälde geschaffen.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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