WELTREISE 2013 – TEIL 63: SRI LANKA UND DAS ENDE EINER WELTREISE

Der Fels von Sigiriya mit Höhlen, Wolkenmädchen und Festungsruinen
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  • Der Fels von Sigiriya mit Höhlen, Wolkenmädchen und Festungsruinen
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Auf dem Magmablock eines erodierten Vulkans liegt unser Ziel am dritten Tag. Es ist die Festung Sigiriya, die im fünften Jahrhundert in 200 Meter Höhe über der Ebene errichtet wurde.

Mit dem Bus angekommen bummelt unsere Gruppe durch die weitläufigen Anlagen und Gärten der ehemaligen Stadt am Fuße der Festung, wo es nichts Besonderes zu sehen gibt. Die Sonne steigt höher und höher und mit ihr die Temperatur. Schließlich reißt mein Geduldsfaden und ich setze mich von der Gruppe ab, um noch vor der Mittagshitze den 200 Meter hohen Felsen zu erklimmen.

Vor mir liegt ein beschwerlicher Aufstieg, der zunächst auf Treppenstufen durch zwei Felsentore vorbei an einem liegenden Buddha führt. Dann beginnt die haarsträubende Kletterei auf einer an die glatte Felswand angehängten Eisentreppe, die nicht gerade Vertrauen erweckend aussieht. Sie stöhnt und knirscht aufgrund der Belastung durch die vielen aufsteigenden Touristen. Ob sie wohl heute noch hält? Der eiserne Wandelgang endet in einer doppelten Wendeltreppe. Rechts geht’s hinauf und links hinab. Jetzt befinde ich mich in hundert Meter Höhe und sehe ganz unten die Busgruppe, wie sie immer noch entspannt durch die Anlagen schlendert.

Schließlich erreiche ich ein großes Loch in der Felswand und gehe hinein. Trotz des Schattens in der Höhle läuft mir der Schweiß vom Aufstieg in die Augen. Und da sind sie endlich, die berühmten barbusigen „Wolkenmädchen“ von Sigiriya. 22 von ehemals angeblich 500 sind noch erhalten und in den 70-er Jahren mehr schlecht als recht restauriert worden. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass die Brustwarzen bei einigen Frauen höher aufgemalt wurden, sodass die Brüste straffer als zuvor wirken.

Doch ich will weiter, will ganz hinauf zum ehemaligen Palast. Ein weiterer eiserner Umgang in 100 Meter Höhe führt mich auf einen Platz an der nördlichen Schmalseite des Felsens. Hier konnte man vor langer Zeit durch ein gut bewachtes Löwentor den Aufstieg zur eigentlichen Festung beginnen. Von dem riesigen Löwen sind nur noch die beiden Vorderpfoten erhalten. Die Sonne steht schon hoch und ich quäle mich eine weitere abenteuerliche Eisentreppe hinauf bis zum Hochplateau des Felsens. Hier sieht man die erhaltenen Grundmauern des einstigen Palastes und große Wasserzisternen. Der Ausblick über die Ebene ist Atem beraubend. Der Inhalt meiner Wasserflasche zittert dem Ende entgegen, und ich beginne den Abstieg über die abenteuerliche Eisentreppe bis zum Löwentor und von dort über breite Stufen hinab in die Parkanlagen und schließlich zum Bus, der noch ganz leer ist, weil die Gruppe erst jetzt in der Mittagshitze aufsteigt. Ich wechsele meine durchgeschwitzten Shorts und das T-Shirt und trinke, trinke, trinke.

Nach dem Mittagessen beginnen wir die lange Rückfahrt nach Colombo. Das Verkehrsaufkommen ist riesig und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer absolut chaotisch. Unser Busfahrer fährt wie der Henker, um überhaupt vorwärts zu kommen.
Noch vor Einbruch der Nacht erreichen wir Colombo, wo uns noch eine kleine Stadtrundfahrt geboten wird, bevor wir in einem gepflegten Hotel unsere Zimmer für die letzte Nacht auf Sri Lanka beziehen und zu Abend essen.

Da wir aus Überzeugung die Länder des Islam meiden, hatten wir uns entschlossen, das Schiff das in Richtung Arabien weiterfuhr, in Colombo zu verlassen, um über Dubai und Frankfurt nach Hause auf unsere Insel zu fliegen. Was wir aus dem landenden und startenden Flugzeug von Dubai sehen, bestätigt uns, dass diese Retortenstadt im Dreck und Staub der Wüste für uns keinen Besuch wert ist.

Vier Monate sind vergangen, seit wir in Hamburg das Schiff bestiegen. Unsere Reise führte uns durch 24 Länder. Wir sahen unzählige Kulturschätze, unglaubliche Landschaften zwischen Wüsten und Gletscher, unbekannte Flora und Fauna, trafen überall auf freundliche, hilfsbereite Menschen und kosteten exotische Spezialitäten.

Es bleiben wertvolle Erinnerungen, viele Stunden Video-Aufnahmen und tausende von Fotos. Nicht zu vergessen: 63 Beiträge hier auf myheimat. Ich danke allen Lesern und Kommentatoren meiner Berichte für ihre Aufmerksamkeit. Das war’s. Küss die Hände – Ende!

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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