WELTREISE 2013 – TEIL 61 – DREI TAGE SRI LANKA, (ERSTER TAG)
Zwei Tage haben wir auf dem Indischen Ozean Zeit, unsere Koffer zu packen und langsam Abschied von neuen Freunden und anderen Passagieren zu nehmen. Colombo heißt unser nächster Hafen. Hier werden wir das Schiff nach vier Monaten Kreuzfahrt verlassen, um uns drei Tage lang die von vielen Reiseführern hoch gelobten Schönheiten der Insel Sri Lanka anzuschauen. Schließlich bedeutet der Zusatz „Sri“ soviel wie „strahlend“ oder „vom Glück begünstigt“.
Wir besteigen den Bus, nachdem unser Gepäck verstaut ist, und winken schweren Herzens den an Bord gebliebenen Mitreisenden, mit denen wir viele Reiseerlebnisse und Abenteuer geteilt haben, ein letztes Mal: Auf wiedersehen auf Teneriffa!
Dann bringt uns der Bus in halsbrecherischer Fahrt quer durch die schmutzige, mit chaotischem Verkehr verstopfte Hauptstadt hinaus aufs Land.
Nach 90 Kilometern erreichen wir unser erstes Ziel, das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala, nahe der Stadt Kegalle. Hier werden verletzte oder verwaiste Elefanten in einem großen Park gefüttert und gepflegt. Die asiatischen Elefanten sind kleiner als ihre afrikanischen Brüder und haben auch kleinere Ohren. Sie haben vorne fünf und hinten nur vier Zehen und nur ein Nasenloch. Während die afrikanischen Bullen Stoßzähne haben, zeigen die „Asiaten“ ganz selten Elfenbein. Jeder Elefant hat seinen persönlichen Betreuer, den „Mahut“, der ihn führt und pflegt. Gemeinsam mit ihren Pflegern geht die gesamte Elefantenherde täglich zum nahe gelegenen Fluss Maha Oya, um dort ausgiebig im Wasser zu plantschen. Ein Spektakel, das viele Touristen anzieht. Es erinnert mich an meine Kindheit, als die damaligen Zirkuselefanten in der Lahn geschrubbt wurden.
Nach einem mittäglichen Imbiss werden wir von unserem „Kamikaze“ Busfahrer zum berühmten Botanischen Garten der Stadt Paradenyia an den Ufern des Mahaweli Rivers gekarrt, wo wir uns zunächst freuen, dass wir unfallfrei angekommen sind. Wir machen einen erholsamen Spaziergang durch den üppigen Park, das Herbarium und die Orchideenhäuser. Im Park wachsen viele exotische Bäume wie der Kanonenkugelbaum, der Kapokbaum mit seinen riesigen Brettwurzeln und die größte Kokosnuss der Welt „Coco de mer“, die auf den Seychellen zu Hause ist. Das Prachtstück des Botanischen Gartens ist jedoch der 1861 gepflanzte Ficus Javanicus (Banyan-Baum), der mit seinen abgestützten Luftwurzeln und weit ausladenden Ästen eine Fläche von gut 2000 qm ausfüllt. Ein wunderbarer Schattenspender. In den Gipfeln vieler Bäume hängen Flughunde.
Abschluss und Krönung des ersten Tages auf Sri Lanka ist der Besuch der im Hochland gelegenen Stadt Kandy und die Besichtigung des an den Ufern des Kandy-Sees gelegenen Zahntempels Dalada Maligawa, den man nur ohne Schuhe betreten darf. Den hier angeblich aufbewahrten Zahn des Buddha bekommen wir natürlich nicht zu sehen, sondern nur ein vergoldetes Gefäß, das ihn enthalten soll. Vor dem Tempel, der nach Geschlechtern getrennte Eingänge hat, können die Pilger Lotosblüten kaufen, um sie im Innern abzulegen. Wir werden darauf hingewiesen, dass wir niemals einer Buddha-Statue den Rücken zudrehen dürfen, was sich allerdings als undurchführbar erweist wenn an jeder Wand und in jeder Ecke viele Buddhas auf die unbedarften Touris lauern. Ein entsprechender touristischer Eiertanz und Ermahnungen des Aufsichtspersonals sind deshalb unvermeidbar.
Abends machen wir Quartier im wunderschön gelegenen Amaya Hotel auf einem Hügel außerhalb der Stadt und genießen den für einen Tag entbehrten Luxus und Komfort der westlichen Zivilisation. Die abendliche Aufführung exotischer Tänze durch die weltberühmten Kandy-Tänzer entschädigt uns für den hinter uns liegenden Stress des ersten Tages auf Sri Lanka.
Fortsetzung folgt.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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