WELTREISE 2013 – TEIL 36: WAIKIKI IM REGEN
Für den nächsten Tag ist ein Besuch der Insel Maui/Hawaii geplant. Doch daraus wird nichts, da die Dünung des Meeres zum „tendern“ zu stark und die Pier von anderen Kreuzfahrern belegt ist. Also dampfen wir direkt nach Honolulu auf der Insel O’ahu, wo im Hafen ein ruhiger Liegeplatz für zwei Tage frei ist.
Direkt neben dem „Aloha“ Turm des Hafens macht unser Schiff im strömenden Regen fest. Ich bin nicht überrascht, denn von einem früheren Besuch der Insel weiß ich, dass es hier öfters regnet - und auf jeden Fall in dieser Jahreszeit. Dafür ist die Vegetation O’ahus auch überall sehr üppig. Also, auf geht's, denn wer hat schon „Waikiki“ im Regen einen Besuch abgestattet?
Honolulu schockiert den unbedarften Ankömmling erst einmal mit seinen in US-amerikanischen Großstädten üblichen Wolkenkratzern aus Stahl und Glas und dem dichten Verkehr. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es auch hier im multikulturellen Getümmel viele unerwartete Überraschungen zu entdecken (siehe nachfolgenden Bericht Nr. 37).
Mit Regenjacke und Schirm bewaffnet schnappen wir uns zu viert ein Taxi zum „Hilton-Village“ am berühmten „Waikiki“ Strand. Von hier aus kann man die beliebte „Kalakaua“ Flaniermeile in Richtung Ost bis zum Hausberg Honolulus, dem „Diamond Head“, außerhalb der Stadt und am Ende von Waikiki entlang laufen.
Leider kommt heute der Regen nicht von oben, sondern wird von einer starken Brise flach über den menschenleeren Strand gepeitscht. Trotzdem besuchen wir das Denkmal der letzten Prinzessin von O'ahu. Sie hiess Victoria Kawekiu I Lunalilu Kalaninuiahilapalapa Ka'iulani Cleghorn und war die rechtmässige Erbin des hawaiianischen Thrones. Sie lebte hier in Waikiki in einem prachtvollen tropischen Garten. Doch nach einem Ausritt im Regen wurde sie krank und starb im zarten Alter von nur 23 Jahren. Dieses Schicksal soll uns heute nicht ereilen, und wir flüchten vor dem Regen in elegante Hotel-Ressorts, schreckliche, meist chinesische Souvenir-Läden und kleine Strand-Bars. Eigentlich wollten wir für den Abend einen Tisch im „Duke’s Waikiki“, dem traditionellen Restaurant der Witwe von Duke Kahanamoku, dem Vater des Wellenreitens, reservieren, doch der Regen nimmt uns jegliche Motivation. Schnell suchen wir noch eine Autovermietung und mieten für den nächsten Tag ein geräumiges Gefährt für sechs Personen für unsere geplante Inselrundfahrt.
Und siehe da, direkt neben der Autovermietung im „King’s Village“ lockt uns ein Schild in das „Rock Island Café“. Plötzlich befinden wir uns in den 50-er Jahren. Rock and Roll vom Feinsten erklingt. In der Ecke zeigt ein uralter schwarz/weiß Fernseher alte Spielfilme mit Marlon und Konsorten. In der nächsten Ecke wartet der Coca-Cola-Automat auf Kundschaft. Dort drüben steht James Dean „in person“, Marilyn lässt den Rock wehen und Vinyl Langspielplatten hängen als käufliche aber teure Ausstellungsstücke an der Wand. Hier erfahre ich, welche Verkaufspreise ich für meine raren Sammelstücke zu Hause erlösen könnte – wenn ich denn wollte. Wir lassen uns vier herrliche Mai-Tais mixen, die unsere Zunge lösen und uns von den „alten Zeiten“ schwärmen lassen.
Doch durchnässt wie wir immer noch sind, fahren wir mit dem Mietwagen zurück zum Schiff und genießen einen lockeren Abend an Bord mit graziösen Hula-Girls und Mai-Tai-Cocktails. Tatsächlich hört der Regen abends auf, sodass die Hula-Show im Freien auf dem Achterdeck stattfinden kann. Morgen heisst es, früh aufstehen. Der Mietwagen steht bereit, und O’ahu wartet auf uns: Surf's up!
Fortsetzung folgt.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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