WELTREISE 2013, TEIL 12: UM DIE ECKE GEGEN DIE UHR (KAP HOORN)
"Ich bin der Albatros, der am Ende der Welt auf dich wartet.
Ich bin die vergessene Seele der toten Seeleute,
die zum Kap Hoorn segelten, von allen Meeren der Erde.
Aber sie sind nicht gestorben im Toben der Wellen,
denn jetzt fliegen sie auf meinen Schwingen für alle Zeit in die Ewigkeit,
wo am tiefsten Abgrund der antarktische Sturm heult." (Sara Vial, Chile)
Legendär ist das Image dieses einsamen Felsens und seiner stürmischen Umgebung. Wo Pazifik und Atlantik sich streitend umarmen war es für die winzigen schwimmenden Nussschalen der Menschen schon immer gefährlich. Mehr als 800 Schiffswracks und 10.000 Menschen liegen hier auf Grund. Damals sangen sie auf den Segelschiffen sich selbst Mut machend: „Round Cape Hoorn to the Frisco Bay, way out in Califon-i-o“, denn dort lag das Gold.
Nun, wir wollten kein Gold schürfen aber ebenfalls zur „Frisco-Bay“ (San Francisco, Califonia). Den Panama Kanal hatten wir dieses Mal steuerbord liegen gelassen, die Warmduscher waren in Ushuaia von Bord gegangen, und unser Kapitän war kein italienischer Operettenkapitän, sondern ein gestandener „Kap-Hoorner“.
Von Ushuaia (Argentinien) kommend, fuhren wir durch den Beagle-Kanal zurück in Richtung Osten, wo wir her gekommen waren, Fort Williams (Chile) jetzt auf steuerbord liegen lassend. Später in der Nacht dann Kurs Süd/Südwest.
Am nächsten Morgen näherten wir uns von Osten kommend der Felseninsel, deren südlichster Punkt als Kap Hoorn bezeichnet wird. Das Wetter war nicht Fisch und nicht Fleisch, trüb aber mit fünf Beauforts relativ ruhig. Dann auffrischender Wind und Dünung zunächst von vorne (Westen). Entgegen dem Uhrzeigersinn umrundete unsere MS Amadea leicht rockend das einsame Eiland. Im Westen (Pazifik) passierten wir zunächst die vorgelagerte bizarre Felseninsel „La Catedrál“, bevor wir das eigentliche Kap erreichten. Vorbei am Kap ging es wieder zurück in den Atlantik, womit der Kreis geschlossen war. Jetzt hatten wir Wellengang und Wind von hinten. An Bord gab es nur wenige grüne Gesichter, dafür aber ganz oben auf Deck Elf Wodka, Schulterklopfen und Diplom für alle „Kap-Hoorner“. Anzumerken sei, dass die auf allen „Diplomen“ eingetragene Windstärke „Acht“ wohl direkt etwas mit dem ausgeschenkten Wodka zu tun hat.
Meine beigefügten Fotos sind recht unspektakulär. Doch es hätte auch anders kommen können…
Fortsetzung folgt.
Siehe auch:
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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