WEISS/BLAU AUF GRIECHISCH - ODER DAS SCHIFF IM KRATER (KREUZFAHRT, TEIL 5)
Teneriffa. Wer von Euch hat schon einmal in einem Vulkankrater geschwommen? Unser Schiff „Costa Fortuna“ tat es am 4. November direkt vor dem sichelförmigen Kraterrand der Insel Thira, die zur Inselgruppe Santorin (früher Santa Irini) gehört. Hier war also zwischen 1627 und 1600 v.Chr. ein Vulkan explodiert und hatte mehr als 10 Kubikkilometer Asche und Geröll ausgeworfen. Der dadurch entstandene Tsunami überrollte das ganze Mittelmeer und ließ viele Städte, Dörfer und ihre Einwohner im Meer verschwinden: "HAIL ATLANTIS!" (Donovan).
Wir verlassen das Schiff an Bord von Barkassen, die uns hinüber bringen an den kleinen Kai von Fira, das uns aus 300 Meter Höhe über unseren Köpfen strahlend weiß entgegen leuchtet. Ein grob gepflasterter Fußweg führt in Serpentinen hinauf. Hunderte von Eseln warten, um die dicken Bäuche der Touristen dort hinauf zu schleppen. Nein danke, wir nehmen die Drahtseilbahn, deren Kabinen bei jedem der Stützmasten einen kräftigen Hopser machen. Einen Abenteuerurlaub hatten wir eigentlich nicht gebucht!
Oben im Städtchen Fira angekommen belohnen wir uns im nächsten Kafenion mit einem griechischen Mokka (mit Kaffeesatz), und ein Gläschen Ouzo versöhnt den „angehobenen“ Magen wieder. Dann lassen wir uns durch weiß-blaue Gassen treiben, wo sich Souvenirladen an Souvenirladen reiht. Uns fasziniert immer wieder der Blick hinab in den versunkenen Krater und auf den gegenüber liegenden Kraterrand. Wir besichtigen eine griechisch-orthodoxe und eine römisch-katholische Kirche sowie einen Klosterhof und erkennen viele weltbekannte Postkartenmotive dieses Städtchens in weiß-blau.
Den Abstieg wagen wir dann zu Fuß und ein ungeheurer Gestank des überall liegenden Eselkots umgibt uns. Die griechischen Eseltreiber haben wohl noch nie etwas von Kotsäckchen gehört, die am Hinterteil der Tiere angebracht werden. Nach einer halben Stunde ist das Martyrium unserer Geruchsnerven beendet und wir schippern wieder hinüber zu unserem Schiff im Krater.
Spätnachmittags kommen wir vor der nächsten Kykladen-Insel Mykonos an. Wieder werden wir „getendert“, weil unser Schiff auf Reede bleibt. Wir sehen die fünf Windmühlen und die berühmten Sterne von Mykonos. Wir verzichten wieder einmal auf das Abendessen an Bord und in einem romantischen Lokal mit Weinüberwachsener Pergola genießen wir griechische Spezialitäten zur Bouzouki Musik. Die alten Götter sind uns wohl gesonnen: „Jamas & Kali nichta!“
Noch mehr über unsere Ägäis-Kreuzfahrt findet Ihr hier:
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/costa-fort...
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/la-serenis...
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/trulli-und...
http://www.myheimat.de/marburg/kultur/olympia-oder...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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