Schlaflosigkeit
Schlaflosigkeit.
Ich lieg` im Bett, es ist zum Schrei`n,
in dieser Nacht schlaf `ich nicht ein.
Es reicht nicht aus, wo ist es hin,
das Schlaf erzeugende Melatonin?
Was sind das für unheimliche Gedanken,
die – wie Teufelchen – durch meine grauen Zellen wanken?
Ich befehle ihnen, sie sollen weichen,
doch geh`n Gedanken über Leichen.
Um ihre Macht mir zu beweisen,
tanzen sie im Kopf in endlosen Kreisen.
Ich befehle ihnen nicht zu denken,
sie lassen sich von mir nicht lenken.
Kaum stoppt ´ ich eben ihren Lauf,
da tauchen sie von neuem auf
und tanzen wieder wild im Kreis,
vor Ärger bade ich im Schweiß.
Damit sie mich nicht länger quälen,
beginn ich mit dem „Schäfchen-Zählen“
doch verzähl ich mich, komm nicht voran
und fang verzweifelt dann von vorne an.
Bis der Geduldsfaden mir bricht
und ich dann merk`, das hilft ja nicht.
Ich versuche die Gedanken zu veredeln,
denk`, wie am Strand die Palmen wedeln.
Doch denk` ich dann nur ganz versessen,
dass ich das Buchen hab` vergessen.
Und ohne Ticket in der Hand,
komm` ich ja nicht an diesen Strand.
Und wieder sind – ohne sich zu schämen -
die Gedanken bei irgendwelchen Problemen.
Die Gedanken kommen wie aus Kübeln,
entlassen mich nicht aus meinem Grübeln.
Da hilft nur eins ich steh` schnell auf
und unterbreche der Gedanken Lauf.
Damit ihre unheimliche Macht zerbricht,
schreib` ich - wie`n Zauberspruch - dieses Gedicht.
Mit fünfzehn Tropfen Baldrian
fang ich den Kampf von vorne an
und denke: du Trottel, du saudummer
und falle dann in tiefen Schlummer.
O, wie die Gedanken sich verkriechen,
sie können Baldrian nicht riechen.
Bürgerreporter:in:Walter Wormsbächer aus Marburg |
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