OSTWÄRTS UM DIE GANZE WELT: TEIL 29 - VIEL GESCHICHTE UND KULTUR IN PORTO
Leixoes/Porto. Nur ein Seetag liegt zwischen Madeira und Leixoes, dem Hafen von Porto an der Mündung des Douro in Nordportugal. Wir kennen diese wunderschöne Stadt von früheren Besuchen und wissen, dass Porto zwar kleiner als Lissabon ist, mit seiner malerischen Altstadt oberhalb des Douro dem Besucher aber weitaus klassischer als die Hauptstadt erscheint. Porto mit seinen steilen Gässchen und romantischen Winkeln erinnert mich stets an das Marburg meiner Jugend.
Wieder liegt das Schiff im Hafen von Leixoes weit entfernt von der Innenstadt Portos und wir fahren mit dem Öffentlichen Bus fast ein Stunde bis ins Stadtzentrum. Diese Altstadt, die seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen ist, ist in ihrem Gesamtbild deshalb so beeindruckend, weil sie nicht durch ein Feuer, wie Lissabon, zerstört wurde. Wir schlendern also wieder durch die engen Gassen und über die großzügigen Plätze und beobachten den portugiesischen Alltag. Unser Weg führt uns wieder bis hinauf zur Kathedrale „Sé“ (Bischofssitz), sehen dort den Torre dos Clérigos und den nahe gelegenen mit portugiesischen Wandkacheln geschmückten alten Hauptbahnhof. Der Blick hinab auf den Fluss ist immer wieder faszinierend, besonders von der alten Stahlbrücke „Ponte Dom Luis I.“, die wir überqueren. Diese Brücke wurde vom Eiffel-Schüler Théophile Seyrig entworfen. Mit der Drahtseilbahn schweben wir über die großen Hallen der Weinkellereien am linken Flussufer.
Zum Mittagessen finden wir ein gepflegtes Altstadtrestaurant in der Stadtmauer. Von unserem Tisch blicken wir direkt hinaus auf den Fluss und den Touristenstrom auf der Uferpromenade. Am Nebentisch sitzen zwei junge Pärchen mit Zylinderhut und Spazierstock in feucht-fröhlicher Stimmung. Bereits in der Altstadt waren uns viele seltsam gekleidete junge Leute aufgefallen. Also starte ich eine spanisch-portugiesische Konversation von Tisch zu Tisch und wir erfahren, dass heute der Tag ist, an dem die bestandene Abiturprüfung gefeiert wird. Beim Mittagessen beobachten wir amüsiert viele Passagiere unseres Schiffes, wie sie in geführten Gruppen hinter ihren Fremdenführern einher tappen. Ob sie so viel sehen und erleben wie wir?
Unser Verdauungsspaziergang führt uns noch einmal durch Gassen und Winkel, bis wir schließlich den Linienbus zurück zum Schiff besteigen. „Adeus Porto, Du schöne Stadt, die immer wieder einen Besuch wert ist.“
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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