OSTWÄRTS UM DIE GANZE WELT - TEIL 2: SYDNEY
Sydney. Nein, die Koffer waren nicht weg, und das Hotel war sehr gut (Empfehlung: Rendezvous Stafford Hotel, The Rocks, Sydney). Doch als wir nach einer miesen „Jet-Lag-Nacht“ das TV einschalteten, schockierten uns schreckliche Bilder vom Erbeben in Christchurch, Neuseeland, das gerade die Südinsel erschütterte. Erstens war dies gar nicht so weit weg von Sydney (2000 km), und zweitens kennen und lieben wir diese wunderschöne Stadt auf der Südinsel Aotearoas. Jedenfalls hatten wir das mulmige Gefühl, dass wir nur knapp an einer Katastrophe vorbei geschrammt waren. Doch dies sollte nicht das einzige Mal auf dieser Reise bleiben.
Aber jetzt ging’s erst mal Richtung „Downtown“, denn fünf Tage blieben uns nur für das wunderbare Sydney und seine herrliche Umgebung. Schon beim Frühstück auf dem Balkon wurden wir unruhig, denn unten vom Pier ertönte mehrmals ein mächtiges Schiffshorn und ein roter Schornstein überragte die hohen Gebäude zwischen uns und dem Hafen. Also Abmarsch hinab zum Wasser (3 Minuten zu Fuß) und da war sie auch schon fest gemacht, die neue „Queen Elisabeth“ in den rot/weiß/schwarzen Farben der Cunard Line. Ein riesiges schwimmendes Hotel warf seinen mächtigen Schatten und 2000 Passagiere auf den Kai. Im Gespräch mit einigen Passagieren erfuhren wir, dass auch die „Queen Mary II“ in Sydney angekommen sei. Aufgrund ihrer Größe musste sie jedoch in dem weit entfernten Hafenbecken Wooloomooloo jenseits des Botanischen Gartens liegen. Nichts wie hin!
Am Opernhaus beginnt der riesige Botanische Garten mit dem Aussichtspunkt „Mrs. Maquarie’s Chair“ auf jener Halbinsel, die den Wooloomooloo-Hafen begrenzt. Schon von weitem sahen wir den roten Schornstein der opulenten Königin durch die Baumkronen leuchten. Und dann lag sie vor uns, viel zu groß geraten (um den Panama-Kanal zu passieren) aber eindrucksvoll. Wir sollten sie drei Monate später in Hamburg wiedersehen.
Dann verschluckte uns der Trubel der charmanten City mit ihrer Mixtur aus modernen Glas- und Stahlkonstruktionen, gepaart mit gepflegten Gebäuden der viktorianischen Zeit (19. Jahrhundert) und vielen großflächigen Parkanlagen. Hafenbrücke (genannt Kleiderbügel), das Opernhaus, Victoria-Market, Sydney-Tower, Rathaus, Darling Harbour, The Rocks (Altstadt), Hyde-Park, St. Marys Cathedral, The Domain (Park), China-Town und einige Strände außerhalb der City (Bondy Beach, Mandy Beach) waren unsere Anlaufpunkte der nächsten Tage. Wir erlebten ein bayerisches Bierfest mit Blasmusik, einen Mondschein-Markt und eine Kunstausstellung australischer Ureinwohner (Aborigines) im „Museum of Modern Art“. Doch was sind schon fünf Tage für eine solche Stadt und ihre Menschen aus aller Welt?
Insider-Tipp: die grüne Buslinie fährt gratis durch das Zentrum der Stadt, sodass man sich erst einmal einen Überblick verschaffen kann. Ein- und Aussteigen an allen Haltestellen ist möglich.
Bereits zwei Tage später verließen die beiden Cunard-Schiffe den Hafen von Sydney. Am Pier unterhalb unseres Hotels machte jetzt die „Balmoral“ von der Olsen-Line fest, dort wo wir eigentlich unsere kleine Königin, MS „Amadea“, erwarteten. Am vierten Tag gingen wir ganz früh hinab zur „Harbour-Bridge“, denn für heute war die Ankunft unserer „Amadea“ angesagt. Doch die „Balmoral“ machte noch keine Anstalten, den Liegplatz frei zu geben. Dann gegen neun Uhr erschien die „Amadea“ strahlend weiß/grün vor der Oper und schipperte an uns vorbei, unter der Hafenbrücke hindurch in Richtung „Darling Harbour“. Wir fotografierten, filmten und verfolgten das schöne Schiff zu Fuß bis zu seinem Liegeplatz . Enttäuschung machte sich breit – sollte das Schiff nicht auf dem populären Patz direkt neben der Oper festmachen?
Wir gingen in das provisorische Terminal und beobachteten dort die Ausschiffung der Passagiere. Ob wir wohl Bekannte treffen würden? Tatsächlich, ein Animateur, den wir vor drei Jahren auf einem anderen deutschen Schiff kennen gelernt hatten, begrüßte uns herzlich. Er beruhigte uns, indem er erklärte, dass der Liegeplatz des Schiffes am Nachmittag geändert würde, wenn erst einmal die „Balmoral“ abgelegt hatte.
Nachmittags verschwand das Olsen-Schiff und MS „Amadea“ tauchte wieder unter der Hafenbrücke auf, um jetzt an Sydneys schönstem Liegeplatz fest zu machen. Nun mussten wir nur noch eine Nacht im Hotel schlafen und konnten am nächsten Tag unsere Kabine an Bord beziehen. Der vor uns liegende lange „Turn“ bis Hamburg konnte beginnen: Goodbye Sydney. Aotearoa (Neuseeland) wartete schon mit der nächsten Überraschung auf uns!
Für mehr Fotos von Sydney siehe meinen Beitrag: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/in-160-tag...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
13 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.