Münchner Oktoberfest fest in Marburger Hand, "Die Marburger"
Am Sonntag zog einer der größten Trachtenumzüge der Welt, mit fast 9000 Teilnehmern, zur Eröffnung des 175. Oktoberfestes durch Münchens Strassen zur Theresienwiese. Der Festzug wurde life in der ARD übertragen. Mit dabei war auch die Volkstanz- und Brauchtumsgruppe „Die Marburger“ aus dem Landreis Marburg-Biedekopf, die bereits am Freitag angereist war und so auch am Samstag den Einzug der Festwirte miterleben und einen Bummel über die Wies`n machen konnte. Den traditionellen Trachten- und Schützenumzug gibt es schon seit 200 Jahren. Seit 1950 ist er fester Bestandteil des Oktoberfestes. Peter Kelch, 1. Vorsitzender, begründet die erneute Einladung zur Teilnahme am großen Umzug so: “Bereits 1955 und 1958 hat die Zentralgruppe der Hessischen Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege (HVT) mit Walter und Hildegard Gutjahr am großen Trachten- und Schützenumzug in München teilgenommen. Zu den 50 sten Jubiläen kamen nun erneute Einladungen, zumal die hessischen Trachtenträger in München immer wieder gerne im Festzug gesehen werden. „Die Marburger“, in ihren katholischen und evangelischen Trachten, präsentierten in diesem Jahr, als einzige Trachtengruppe, das „Trachtenland Hessen“. Ergänzend kam noch die Biedenkopfer Tracht hinzu. So boten die 35 TrachtenträgerInnen der Volkstanzgruppen aus Hassenhausen, Ginseldorf, Cölbe, Cappel und Biedenkopf, ein buntes Bild der Trachtenvielfalt des Landkreises Marburg-Biedenkopf. „Es ist schon ein Privileg am Festzug teilnehmen zu dürfen“ erläutert Peter Kelch. „Da gibt es strenge Auswahlkriterien, die erfüllt werden müssen“. Auf ein einheitliches Erscheinungsbild wird großer Wert gelegt. Modische Asessoirs und Sonnenbrillen sind dabei absolut Tabu. Jede Gruppe erhält einen Zugbegleiter, der auf das vorgegebene Erscheinungsbild achtet. Schrittgeschwindigkeit ist 108 Schritte pro Minute. Auf dem sieben Kilometer langen Weg, vom Aufstellungsort durch die Prachtstraßen Münchens zur Theresienwiese wurden „Die Marburger“ mit spontanem Beifall der Zuschauer begrüßt. Der Zug endete nach zweistündigem Marsch auf der Wies`n wo im Zelt „Ochsenbraterei“ mit 7600 Sitzplätzen, reservierte Plätze eingenommen wurden. Zur Belohnung der Teilnahme gab es ein halbes Hendl und eine Mass Oktoberfestbier. Bei guter Stimmung wurden schnell internationale Kontakte geknüpft, die zu Einladungen auf weitere Trachtenfeste, z.B. nach Kanada, führten.
Unvorstellbar mit welcher logistischen Meisterleistung in kürzester Zeit zehntausende von Besuchern mit Hähnchen, Ochsenbraten und bayerischen Spezialitäten und der obligatorischen Maß versorgt werden. Der Goßfeldener Herbert Kleindopf, seit neun Jahren Chef einer der drei Zapfstationen im Zelt „Hippodrom“, hatte am Samstag an seiner Station einen Bierausstoß von 60 Hektolitern zu verzeichnen.
„Vor Beginn des Umzuges stellten sich „Die Marburger“ vor dem Festwagen der Münchner Hofbräu, zum Erinnerungsfoto.
Text und Foto:
Bernhard Hermann
Bürgerreporter:in:Bernhard Hermann aus Marburg |
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.