Kindergeburtstag mal ganz anders….
Jedes Jahr stellt sich die gleiche Frage. Und jedes Jahr mache ich mir viele Gedanken um den Kindern einen schönen Geburtstag zu bereiten. Natürlich soll es nicht jedes Jahr gleich ablaufen, wäre ja langweilig. Zumal die Meute immer Älter wird und die Ansprüche steigen. Topfschlagen und Blindekuh, aus diesem Alter sind sie lange raus. Vor einiger Zeit las ich einen Artikel in der Zeitung, es ging um das Töpferhandwerk. Am Ende des Artikel ein kleiner Hinweis, Töpfern für Kinder z.B. als Geburtstagsevent.
Die Töpferei Owczarek aus Stadtallendorf war mir nur zu gut bekannt, denn meine Eltern haben schon vor über 30 Jahren dort Teller, Becher und sogar ein ganzes Kaffeegeschirr gekauft. Meinen Suppenteller mit Namen in der Mitte habe ich heute noch. Und natürlich haben auch meine Kinder einen. Sehr praktisch, denn die Suppe musste immer soweit aufgegessen werden bis der Name zu lesen war. Mütter wissen, wie man dem Nachwuchs das essen schmackhaft macht.
Ich finde, dass es wichtig ist den Kindern Handwerk näher zu bringen um zu zeigen, dass nicht alles in einer großen Fabrik hergestellt werden muss.
Herzlich wurden wir in der traditionsreichen Töpferei von Frau Owczarek empfangen. Im Verkaufsraum konnten die Kinder schon sehen, was man alles töpfern kann. Dass Sie gleich selbst an die Töpferscheibe dürfen, ahnte keiner. Herr Owczarek demonstrierte den Kindern wie das mit der Töpferscheibe funktioniert und was man alles machen kann. Die Kinder waren sehr interessiert und hatten viele Fragen. Erstaunt waren die Kurzen, als sie selbst den Ton bearbeiteten, wie schwer das geht und was man alles beachten muss. Und ich durfte dann zum Abschluß auch an die Scheibe. Ja, ich habe es mir auch leichter vorgestellt. Man bekommt wirklich einen anderen Blick für diese Kunst. Jedes Kind dufte noch ein Namensschild anfertigen und kleine Tiere modellieren. Die fertigen Töpferstücke werden nach dem Trockenen glasiert und gebrannt. Den Brennofen aus dem Jahr 1968 durften wir uns anschauen, in Betrieb war er an diesem Tag nicht. Herr Owczarek erzählte viel darüber wie er vor vielen Jahrzehnten das Töpfern erlernt hat, wie die Töpferscheiben damals aussahen und betrieben wurden, das man den Ton erst stechen und bearbeiten musste um ihn dann verwenden zu können. Eine echte Knochenarbeit, damals.
Ausflugsziel:
Im Hessenpark in Neu-Anspach ist Familie Owczarek regelmäßig beim Töpfermarkt und macht dort auch Vorführungen. Termin: 27. und 28. Juni.
40 Austeller zeigen ihr Können; Rahmenprogramm für Erwachsene und Kinder; Verleihung des Publikums- und Keramikpreises.
Bürgerreporter:in:Melanie Weiershäuser Belichtbar Fotografie aus Marburg |
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