GELIEBTES SPANIEN: TEIL 9 - NATIONALPARK „PICOS DE EUROPA“

SPIEGELBILD IM ENOL-SEE
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Spanien, das von den Vulkanen der Kanarischen Inseln über die endlosen Mittelmeerstrände, den hohen Sierras im Westen, dem riesigen Hochland Kastiliens, den grünen Auen der Nordküste bis zu den gewaltigen Pyrenäen reicht, hat eine bewegte Geschichte und eine faszinierende Multi-Kultur. Phönizier, Vasconen, Iberer, Römer, Westgoten, Mauren und Juden hinterließen ihre noch heute sichtbaren Spuren. Von all diesem Reichtum möchte ich hier in allwöchentlicher Abfolge berichten, um dem geneigten Leser meine Wahlheimat näher zu bringen. Ich lade sie zu einer Reise durch die Landschaften, Städte und Geschichte Spaniens ein.

Mit dem Transcantabrico Hotelzug geht es ab Oviedo weiter in das Städtchen Arriondas. Von hier bringt uns unser Begleitbus über eine kurvenreiche Gebirgsstrecke entlang des Flusses Sella hinauf in den Nationalpark des Kantabrischen Küstengebirges. Am glasklaren Enol-See, in dem sich die umliegenden Gipfel spiegeln, gibt es in einer von gelb blühenden Ginster umgebenen Berghütte eine Apfelweinprobe mit der hier typischen „Morcilla“, einer heißen Bluwurst mit Mandeln.

Auf dem Rückweg besuchen wir den berühmten Wallfahrtsort „Santuario de Covadonga“, dessen Ursprung auf Don Pelayo, den Befreier vom Islam (737 a.D.) zurück geht (siehe Teil 8 dieser Reise). Angeblich erhielt Don Pelayo seinen unbesiegbaren Glauben, Willen und Stärke vom Honig der wilden Bienen und von einem Einsiedler, der in dieser Grotte einen Marienkult betrieb. Gläubige Pilger des Jacobsweges geben sich hier und heute ein Stelldichein.

Im weiter bergab gelegenen romantischen Ort Cangas de Onis schlendern wir über die im13. Jahrhundert erbaute Brücke über den Fluss Sella. Die schlanke, graziöse Form der Brücke und ihrer drei Bögen weisen auf den spätromanischen Stil zur Gotik hin. Der mittlere Bogen ist wesentlich größer und überhöht, während die beiden anderen von unterschiedlicher Größe sind. Am mittleren Bogen hängt eine Nachbildung des berühmten Siegeskreuzes zu Ehren von Don Pelayo, eine Goldschmiedearbeit von Anfang des 10. Jahrhunderts, deren Original in der Kathedrale von Oviedo aufbewahrt wird.

Im Restaurant „Corral del Indianu“ in Arriondas genießen wir ein vorzügliches Mittagessen (siehe Speisekarte). Später erreichen wir mit dem Zug den Fischereihafen Llanes, der einer der ersten Walfanghäfen außerhalb des Baskenlandes und Skandinaviens war. Teile der gut erhaltenen sehenswerten Stadtmauer stammen noch aus dem Jahr 1206, als der Ort von König Alfons IX. die Stadtprivilegien erhielt. Sehenswürdigkeiten sind neben Hafen und Strand die frühgotische Kirche Santa Maria de Consejo und das ehemaliges Casino neben dem Rathaus.

Heute sahen wir unverdorbene Natur, berühmte Pilgerstätten und mittelalterliche Orte in einem touristisch wenig erschlossenen wunderschönen Landstrich Spaniens. Morgen geht es noch einmal in die hohen Berge der „Picos de Europa“.

Fortsetzung folgt.

Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/geliebtes-...

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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