GELIEBTES SPANIEN, TEIL 11: ALTAMIRA-HÖHLE UND SANTILLANA DEL MAR

Familienwappen in Santillana Del Mar
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Spanien, das von den Vulkanen der Kanarischen Inseln über die endlosen Mittelmeerstrände, den hohen Sierras im Westen, dem riesigen Hochland Kastiliens, den grünen Auen der Nordküste bis zu den gewaltigen Pyrenäen reicht, hat eine bewegte Geschichte und eine faszinierende Multi-Kultur. Phönizier, Vasconen, Iberer, Römer, Westgoten, Mauren und Juden hinterließen ihre noch heute sichtbaren Spuren. Von all diesem Reichtum möchte ich hier in allwöchentlicher Abfolge berichten, um dem geneigten Leser meine Wahlheimat näher zu bringen. Ich lade sie zu einer Reise durch die Landschaften, Städte und Geschichte Spaniens ein.

Im Jahre 1971 besuchte ich bereits anlässlich einer Nordspanienreise die berühmte Höhle von Altamira. Nun brachte uns der Ausflugsbus vom Zug nach Altamira und dem nahe gelegenen Santillana Del Mar.

Seit 1979 ist die Höhle von Altamira für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, da durch die warmen Ausdünstungen der Millionen Besucher schwere Schäden an den urzeitlichen Malereien von Hirschen, Rehen, Bisons, Pferden und Wildschweinen entstanden sind. Vor gut einem Jahrzehnt eröffnete man deshalb 500 Meter neben der Originalhöhle ein Touristenzentrum, das eine Replik des ca. 1500 m² großen Eingangsbereiches der Originalhöhle einschließt (nicht die komplette Höhle).

Obwohl man nur eine Imitation besichtigen kann, erfahren die Besucher eine Behandlung, wie sie noch nicht einmal im Louvre mit seinen Originalen durchgeführt wird. Niemand darf das Machwerk ohne Führung betreten. Das bedeutet Einteilung in Besuchergruppen, Wartezeiten und Drangsalierung von unfreundlichen Führerinnen, deren miserables „Spenglisch“ garantiert kein Tourist verstehen kann. Der zunächst vorgeführte, ausgelutschte und deshalb unscharfe Film in einem Raum ohne Bestuhlung zeigt im Grunde nichts anderes als das, was man sowieso gleich als Replik zu sehen bekommt. In der neu geschaffenen „Höhle“ darf kein Besucher auch nur einen Schritt alleine machen, denn man muss unbedingt den umständlichen und langweiligen Erklärungen in Spanisch und „Spenglisch“ lauschen. Der Besucher ist froh wenn er diese Tortur hinter sich hat. Empfehlung des Autors: Schauen Sie sich lieber die Replik der Höhlenmalereien im Deutschen Museum in München an.

Doch wir werden über alle Massen entschädigt und versöhnt, denn Santillana Del Mar heißt unser nächstes nicht weit entferntes Tagesziel. Die Jahrhunderte alte Altstadt mit der Colegiata de Santillana del Mar (Stiftskirche der Hl. Juliana, Santa Iuliana - Santillana), die der Stadt1228 ihren Namen gegeben hat, beeindruckt uns mit ihren zahlreichen Patrizierhäusern und Palästen. Besonders eindrucksvoll ist der Kloster-Kreuzgang mit seinen unzähligen wunderschönen Steinmetz Arbeiten. Viele der romanischen Säulen zeigen in Stein gehauene detaillierte Szenen aus der Bibel oder kunstvolle Ornamente.

In der gesamten Altstadt herrscht absolutes Fahrverbot für Kraftfahrzeuge, weshalb wir unter der Führung eines dreisprachigen und bestens informierten Geschichtsstudenten ungestört durchs Mittelalter schlendern können. Dies ist ganz sicher das spanische Rothenburg ob der Tauber.
Fortsetzung folgt.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/geliebtes-...

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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