EIN " DÉJÀ VUE" ERLEBNIS
Als Kind kannte ich noch keine Zentralheizung, das heißt die gab es noch gar nicht. Es wurde mit Kachelofen in den Zimmern und in der Küche mit eine großen Herd zum Kochen und Backen geheizt.
Ich habe in einer Großfamilie bis zu meinem 8. Lebensjahr gelebt und da hatte meistens das Familienoberhaupt ( das war mein Opa) was zu sagen.
So wurde von Ihm bestimmt, wer von der Familie die Woche dafür zuständig ist, für genügend Heizmaterial zu sorgen.
Das betraf vorwiegend das Holz, denn Kohle hat er irgendwo auf dem Schwarzmarkt gegen Wein (er war der größte Weinbauer in unserer Stadt) eingetauscht.
Waren wir an der Reihe, so zog meine Mutter mit meiner Schwester und mir mit einem kleinen Leiterwägelchen in den Wald los und wir mussten mithelfen,Tannenzapfen und Kleinholz zum Anheizen zu sammeln.
Das hat natürlich uns Kindern nicht gefallen, wir hätten viel lieber im Wald Verstecken gespielt und uns im dicken Laub gewälzt.
Da ich mir dieses Jahr einen Kaminofen angeschafft habe , muss ich jetzt auch für Material sorgen, damit ich die großen Holzscheite zum Brennen bringe.
So bin ich die letzte Woche mit einer Freundin zwar nicht mit einem Leiterwägelchen aber dafür mit einigen Körben in den nahegelegenen Wald gegangen und wir haben in kurzer Zeit unsere Körbe mit Tannenzapfen und Kleinholz voll gefüllt in den Kofferraum meines Autos verladen können.
Als wir so durch den Wald zogen, erinnerte ich mich an meine Kindheitserlebnisse wieder und ich sah mich als kleines Mädchen mit motzendem Gesicht durch den Wald stapfen und Tannenzapfen auflesen.
Das war mein "Déjà vue".
Bürgerreporter:in:Friederike Haack aus Marburg |
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