Auf den Spuren Martin Luthers, Hessische Volkskunstgilde in Worms

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Auf den Spuren der Reformation in Worms.

Die diesjährige Studienfahrt der Hessischen Volkskunstgilde führte die Teilnehmer nach Worms am Rhein, der Nibelungenstadt.
Von Kirchhain aus startete die 30 Personen zählende Gruppe mit der Deutschen Bahn ihren eintägigen Ausflug über Frankfurt und Biblis in die älteste Stadt Deutschlands, Worms. Die von den Kelten als „Borbetomagus“ gegründete Stadt streitet sich noch mit Köln, Augsburg und Trier um diesen Titel. Bei dem geführten Stadtrundgang erlebten die Teilnehmer einen Streifzug durch die Jahrhunderte wo ihnen Kaiser und Könige, Mythen und Sagen der Nibelungen, ein einzigartiger Dom, das Judentum und Martin Luther begegneten. Die Erinnerung an den Aufenthalt des Reformators Dr. Martin Luthers in Worms und sein Erscheinen vor Kaiser Karl V. bleibt in der Stadt lebendig. Im Zuge der Reformation ab 1521 setzte sich in der Bürgerschaft der Reichsstadt die lutherische Lehre immer stärker durch. Luthers Auftreten vor Kaiser und Reich 1521 vor dem Reichstag in Worms verband die Reformation in besonderer Weise mit der Stadt. Allerdings blieb Worms eine multikonfessionelle Stadt, in der im 18. Jahrhundert vier Glaubensrichtungen vertreten waren (Lutheraner, Katholiken, Reformierte, Juden).Bei der Auswahl der Sehenswürdigkeiten spannte die Vorsitzende der Hessischen Volkskunstgilde, Anneliese Schömann, den Bogen von Marburg nach Worms durch die Besichtigung des monumentalen Lutherdenkmals. Es ist das weltgrößte Reformationsdenkmal, das 1868 mit Spenden aus der gesamten lutherischen Welt im Stadtpark errichtet wurde. In der burgartigen Gesamtanlage wird die Reformationsgeschichte von den ersten Anfängen in vorreformatorischer Zeit bis hinein ins 19. Jahrhundert dargestellt. In den Mittelpunkt gestellt ist Martin Luther, zu seinen Füßen sitzen die Vorreformatoren, auf der Außenmauer stehen bedeutende Zeitgenossen Luthers. Dazwischen sind bedeutende Städte in der Nachfolge der Reformation dargestellt. Hierzu gehören auch Marburg und Eisenach. Im nahe gelegenen Andreasstift konnte man auch das Lutherzimmer besichtigen und den Reichstag zu Worms 1521 nacherleben. Worms wird auch als Nibelungenstadt bezeichnet. Die Nibelungensage begegnete den Besuchern auf Schritt und Tritt und ließ so manchen an den Geschichtsunterricht seiner Schulzeit zurückdenken. Den Abschluss bildete ein Rundgang durch das Judenviertel und über den ältesten jüdischen Friedhof in Europa sowie ein Synagogenbesuch. Doch auch der weltliche Genuss kam bei der Fahrt nicht zu kurz. Bei einem Besuch des Wormser Brückenfestes konnten Pfälzische Spezialitäten wie z.B. der berühmte „Saumagen“ genossen werden.

Foto: Auf den Stufen des Wormser Kaiserdoms stellten sich die Mitglieder der Hessischen Volkskunstgilde zum Gruppenfoto auf.
Text und Foto:
Bernhard Hermann

Bürgerreporter:in:

Bernhard Hermann aus Marburg

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