ALLES BANANE – ODER WAS?

Darum ist die Banane krumm
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Wo kommen die Bananen her? Südamerika? Kanarische Inseln? Weit gefehlt: aus Südostasien (Indonesien).
Was für eine Pflanze ist die Banane? Palme? Busch?
Falsch: Musaceae sind einkeimblättrige Pflanzen aus der Gruppe der Bananengewächse.
Wie viele Sorten gibt es? 10? 20? 50?
Falsch: Rund 100 Arten, von der Urform Musa paradisiaca (Gemüsebananen) über Gros Michel (die bis in die 60-er Jahre DIE Banane war) bis hin zur modernen Cavendish-Sorte.

Austronesischen Einwanderer brachten die Banane (genau wie den Reis) nach Madagaskar. Von dort holten die Spanier die Banane auf die Kanarischen Inseln und die Portugiesen brachten sie in die Karibik. Dort grassiert (auch heute noch) die sog. „Panama-Krankheit“ in den Plantagen, weshalb man neuerdings versucht Gen-Manipulierte Sorten zu züchten.

Seit die Banane kultiviert wurde, sind die meisten Bananensorten steril geworden, das heißt, die Früchte werden ohne eine Bestäubung und Befruchtung gebildet. Die Staude blüht, doch es werden keine Samen gebildet, weshalb auch keine Kreuzung verschiedener Sorten möglich ist. Eine Bananenstaude bildet neue sterile Blüten unter blauroten Deckblättern. Die gelblichen Blüten darunter vertrocknen und es entwickeln sich die Früchte. Dann richtet sich die Bananenfrucht im Wachstum nach oben der Sonne entgegen. DESHALB ist die Banane krumm. Die Staude blüht nach unten weiter, während sie oben schon Früchte ausbildet.

Die Mutterpflanze bildet in kurzen Abständen Ableger aus der Wurzel heraus, die sog. Kinder. Wenn die Bananentraube der Mutterpflanze nach ein bis anderthalb Jahren (Saison unabhängig) geerntet wird, schlägt man die alte Staude ab, weil das älteste Kind an ihre Stelle tritt, usw.

Die Bananenpflanze benötigt sehr viel Wasser, weil sie aus einer feucht-heißen Heimat kam. Die Frucht besteht zu 80% aus Wasser. Dies bedeutet einen irrsinnigen Wasserverbrauch für Anbaugebiete, die kein feuchtes Tropenklima haben (Kanarische Inseln). Noch gegen Ende des 20. Jahrhunderts verbrauchten Teneriffas Bananenplantagen mehr Wasser als die Touristen. Trotzdem wurde der Wasserexport in Form von kanarischen Bananen, die hauptsächlich in Spanien gegessen werden, von der EU stark subventioniert, so dass die Früchte aus Kolumbien, Bolivien, Venezuela und der Karibik nicht mehr konkurrenzfähig waren. Konsequenz der arbeitslosen Bananenarbeiter dort: der Anbau von Rauschgiftpflanzen. Krass formuliert könnte man sagen: die EU förderte mit den Subventionen für die wenigen kanarischen Bananenbarone (die das kostbare Wasser der Kanaren nach Europa exportierten) die Arbeitslosigkeit und somit den illegalen Rauschgiftanbau in Mittelamerika.

Doch der moderne Tourismus hat auch seine guten Seiten. Und so werden immer mehr kanarische Bananenplantagen für die Touristenindustrie aufgelassen. Nicht zuletzt, weil die EU-Subventionen endlich auslaufen.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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